Südnorwegen und Kopenhagen 2018

2018_NORDEN_BB

Wann: 23.05. – 31.05.2018
Was: Kreuzfahrt mit Mutti nach Südnorwegen und Kopenhagen


Hintergrund

“Skandinavien absolut eine Reise wert – egal ob Dänemark, Schweden, Norwegen oder Finnland!”
Diesen Satz habe ich in den letzten Jahren oft gehört und als meine Mum irgendwann meinte: “Da würde ich auch gerne mal hin, am liebsten mit nem Schiff”, war das Ganze ‘a gmaade Wiesn’. Da wir nicht sicher waren, ob wir zum Typ “Kreuzfahrturlauber” gehören oder nicht, haben wir uns für eine (kürzere) 8-Tages-Reise entschieden … und diese in vollen Zügen genossen!

Trip


TAG 1: ANREISE (München > Kiel) - Danke, liebe Bahn für das kleine Abenteuer

  • Abfahrt 9:14h mit dem ICE nach Hamburg und von dort weiter nach Kiel.
    Da wir (Dank Verspätung wegen eines Feuerwehreinsatzes) relativ spät dran waren – zumindest waren wir nicht die Letzten! -, mussten wir angenehmerweise am Schiffsterminal nicht Schlange stehen und waren um 17:30 Uhr auf unserer Kabine der „Mein Schiff 4“.
  • 18:15 Uhr: Seerettungsübung (für alle Mann an Board obligatorisch)
  • 19:00 Uhr: Auslaufen aus dem Hafen in Kiel – natürlich mit Typhon/Schiffshorn und dem Song Große Freiheit (Auslaufhymne der “Mein Schiff 4”). Beides sollten wir noch öfter zu hören bekommen ;o)

Quick Facts zum Schiff:
> Kapitän (also quasi unser Sascha Hehn): Jens Troier
> Passagiere: ca. 2700; Besatzung: ca. 1000
> Maße (LxBxH): 293,3m x 35,8m x 60m; Anzahl der Decks: 15
> Restaurants: 10; Bars/Lounges: 13
> Sonstiges:
Casino, Theater, Konzertsaal, SPA, Sauna, Sportangebote, Innen- und Außenpool, Shoppingmeile, Teens-Lounge, Kids-Area, etc.


TAG 2: SEETAG #1 - Klingt langweilig, war er aber nicht.

  • Gemütliches Frühstück und Vortrag über das Schiff (vom Kreuzfahrtdirektor, Daniel Zschoke)
  • Tour über die 15 Decks und Rundgang ums Schiff auf dem Panoramadeck – auf eigene Faust mit diversen Zwischenstopps.
  • Sonne, Ruhe und die Weiten der Nordsee auf dem Balkon unserer Kabine genießen.
  • Abendessen im Fischrestaurant (GOSCH Sylt) und anschl. „Sonnenuntergangschaun“ bei Gin Tonic/Mojito in der ‘Überschaubar’.
    OK, die Sonne ging erst um 22.30h unter und dank der frischen Brise und der nördlichen Lage, war es ziemlich zapfig. Aber die Crew war vorbereitet und hat uns netterweise – neben “süffigen” Cocktails – auch mit Decken versorgt ;o)

TAG 3: Landausflug BERGER (NOR)

ca. 250.000 Einwohner, davon ca. 25.000 Studenten; ca. 250 Regentage im Jahr (Anmerkung: Wir hatten strahlenden Sonnenschein)

  • 7:30 Uhr: Anlegen (bzw. “Längsseitsgehen”)
  • 9:00 Uhr: Landausflug “Bergen und Umgebung mit Boot und Bus“
    > mit dem Bus ins Stadtzentrum Bergens und durch die Stadt
    > kleiner Spaziergang durch den historischen Stadtteil Bryggen (alte hanseatische Kaufmannshäuser)
    > weiter mit dem Bus, raus aus der Stadt, durch die beschaulichen Vororte und über die Berge nach Os
    > mit dem Boot (ca. 1,5 Std. lang) durch die Fjordlandschaft zurück nach Bergen
  • Anschl.: Bergen auf eigene Faust (u.a. Johanneskirken, Festplassen / Lille Lungegardsvann, Den Nationale Scene)
  • 17:00 Uhr: „Leinen los“ und weiter gen Norden.

TAG 4: Landausflug GEIRANGER (NOR)

ca. 200 Einwohner, täglich bis zu 5 Kreuzfahrtschiffe also bis zu 10.000 Touristen.

  • Ausschlafen, Frühstücken und dann nen Kaffee in der ‘Außenalster Bar’.
  • 11:45h: Landausflug „Das Beste von Geiranger“.
    > Mit dem Bus zum Infocenter und der dortigen Ausstellung zur Geschichte des Ortes/Fjords
    – habe ich mir gespart und laut meiner Mum nichts verpasst. Stattdessen habe ich einen kleinen Abstecher den Wasserfall entlang gen Fjord gemacht – sehr lohnenswert!
    > Weiter mit dem Bus über 70 Serpentinen Richtung Dalsnibba (1500m). Unterwegs Halt am Aussichtspunkt. Dann auf zum Gipfel.
    > Auf dem Rückweg noch ein Zwischenstopp bei Kaffee und Krapfen am Gletschersee Djupvatnet.
    > Dann wieder runter nach Geiranger und auf der anderen Seite die “Adlerkehre” hoch zum nächsten Aussichtspunkt.

TAG 5: SEETAG #2 - Klingt langweilig, war er aber nicht.

Den haben wir diesmal noch entspannter angehen lassen als Seetag #1: Frühstücken, Besuch des Vortrags “Fragestunde des Kapitäns”, Lesen und Rumgammeln, Kaffeetrinken und Kuchen essen, wieder Lesen und Rumgammeln, Abendessen, Tatortschaun.


TAG 6: Landausflug STAVANGER (NOR)

ca. 130.000 Einwohner und damit Norwegen’s viertgrößte Stadt.

  • Mit dem Zug nach Egersund und Stadtspaziergang durch das Örtchen
  • Mit dem Bus durch die Seen- und Berglandschaft zurück nach Stavanger
  • Anschl.: Stavanger auf eigene Faust (u.a. Altstadt und Hafen)
  • Sundowner & Tapas in der ‘Außenalster Bar’ auf dem Schiff

TAG 7: Landausflug KRISTIANSAND (NOR)

ca. 90.000 Einwohner und der Geburtsort von Mette-Marit, der norwegischen Kronprinzessin.

  • Kurze Stadtrundfahrt durch Kristiansand und dann weiter zum Vest-Agder Freilichtmuseum, wo uns gezeigt wurde wie man früher in dieser Region Norwegens lebte.
  • Weiter zum Fischerdörfchen Høllen (Spaziergang durch den Ort und entlang des Hafens) und anschl. zurück zum Schiff.

Anmerkung: Dieser Ausflug war nicht wirklich der Kracher. Im Nachhinein hätten wir wohl besser einen anderen gebucht und damit weniger im Bus gesessen und mehr von Kristiansand (z.B. den Fischmarkt) gesehen. Da das Wetter an diesem Tag aber nicht ganz so schön war, und zumindest mein Elan sich in Grenzen hielt … egal, auch OK.


TAG 8: Landausflug KOPENHAGEN (DK)

ca. 600.000 Einwohner und Dänemarks Hauptstadt

  • 2,5-stündige Rikscha-Fahrt durch Kopenhagen – inkl. Zwischenstopps an den wichtigsten Attraktionen wie ‘kleine Meerjungfrau‘, ‘Gefion Brunnen‘ und Wohnsitz der royalen Familie.
  • Hop-on-Hop-off Tour und Spaziergang durch Nyhavn
  • Zurück zum Schiff und noch ein letztes Mal: Sundowner & Tapas in der ‘Außenalster Bar’, “Leinen los”, Typhon und die Auslaufhymne “Große Freiheit”.

TAG 9: ABREISE (Kiel > München)

  • 9:27 Uhr: Mit dem Regionalexpress von Kiel nach Hamburg
  • 12:01 Uhr: Mit dem ICE von Hamburg (diesmal ohne Zwischenfall) nach München. Ankunft 17:48 Uhr.

Kurz zusammengefasst

Eine Kreuzfahrt ist eine wirklich interessante und lohnenswerte, wenn auch keine ganz billige Erfahrung. Nicht so mein Ding waren die vielen Leute, die sich den Pools, sowie auf den in rauen Mengen vorhandenen Liegen und in den anderen öffentlichen Bereichen tummelten. Aber egal, wir hatten ja schließlich eine Außenkabine mit Balkon und folglich einen Rückzugsort.

Die Kabine war mit 17 qm (2 Betten, 1 Couch) plus 6 qm Balkon (2 Stühle, 1 Tisch) nicht riesig, aber groß genug. Es hat an nichts gemangelt (sauber, genug Stauraum, Kaffeemaschine, bequeme Betten, …) und das kleine, aber feine Bad war ein Musterbeispiel für effiziente Raumnutzung/-gestaltung. Ich hatte in so manchem teuren Hotel schon größere Bäder mit weniger Stellflächen.

Das Personal an Board war super zuvorkommend und immer gut gelaunt. Egal, ob der Kapitän (beantwortete während der Fragestunde die Frage eines Jungen aus Bayern spontan auf Bayrisch), der Kreuzfahrtdirektor, das Reinigungspersonal oder die Jungs und Mädels (meist Philippinos?) im Gastronomie- und Barbereich, alle waren immer (authentisch, nicht übertrieben) höflich, sehr bemüht und hatten stets ein Lächeln auf den Lippen.

Die im Preis inbegriffenen Getränke und Speisen, waren gut (wenn auch nicht überragend) und abwechslungsreich – wenn auch manchmal eher lauwarm als heiß. Für uns kein Grund zur Klage, auch wenn andere Gäste meinten, “das Essen war früher besser”. Als trockener Alkoholiker oder wenn man gerade abnehmen will, sollte man allerdings vielleicht keine Kreuzfahrt machen.

Zum Freizeitangebot (Theater, Konzerte, Lesungen, Shows, Sport, etc.) kann ich nichts sagen. Zwar klang die ein oder andere Abendveranstaltung nicht uninteressant, kollidierte zeitlich aber mit unserer Abendessenszeit. Laut Aussage derer, mit denen wir uns unterhalten haben, haben wir allerdings nicht viel verpasst (Zitat: “Also das Showprogramm ist auf der AIDA deutlich professioneller und umfangreicher!”). Lediglich die Konzerte im ‘Klanghaus’ (dem Konzertsaal an Board), wurden gelobt.

Die Tagesausflüge (insbesondere Geiranger!) haben alle gehalten, was sie versprachen, und die Guides waren nett und kompetent. Nebenbei: Das Deutsch der Norweger, klingt irgendwie niedlich und ihre Wortschöpfungen (z.B. ‘Sicherheitsgürtel’ – statt Sicherheitsgurt oder ‘Inselen’ – statt Inseln) sind der Hammer!

Fazit

4 von 5 Sternen
Alles in Allem eigentlich ein rundum gelungener Urlaub. Könnte mir durchaus vorstellen mal wieder eine Kreuzfahrt zu machen. Allerdings würde ich dann evtl. ein kleineres Schiff bzw. einen anderen Anbieter (zum Vergleich) wählen und länger als 14 Tage sollte eine solche Reise für meinen Geschmack auch nicht dauern.

Fotos