Azoren 2023

Azoren 2023

Wann: 22.09. – 03.10.2023
Was: Urlaub mit Monika auf den Azoren.


Hintergrund

Gesucht: Ein Urlaubsziel, das weder zu nah an noch zu weit weg ist, preislich erschwinglich ist und landschaftlich etwas zu bieten hat.
Gefunden: Die Azoren – 9 (zu Portugal gehörende) Inseln mitten im Atlantik.
Gebucht: Flüge, Mietwägen und 2 von 3 Hotels via Pico Tours; 1 Hotel (auf Sao Miguel) via Booking.com.


Trip


TAG 1 - ANREISE | ANGRA DO HEROISMO (TERCEIRA)

Unser Flug (mit TAP Portugal) ab MUC hob um 6:00 Uhr morgens ab. Ergo waren wir, nach einer sehr kurzen Nacht, um kurz nach 4:00 Uhr am Flughafen und “ready to fly”. Von dort ging es zunächst nach Lissabon (Flugdauer: gut 3 Stunden) und dann weiter auf die Azoreninsel Terceira (Flugdauer: gut 2,5 Stunden), auf der wir pünktlich um 12:50 Uhr Ortszeit (-2 Std. im Vergleich zu München) landeten.

Anmerkungen:
– Wir sind mit dem Auto zum Flughafen gefahren. Kostenpunkt Parken Parkhaus P51 für 12 Tage: 53,50€ / Person.
– Das Raucherkabuff am Flughafen in Lissabon ist in der Tat ein “Kabuff” – selbst als Raucher fand ich es dort es dort eklig!

Unser Programm am Ankunftstag sah wie folgt aus:

→ Mietwagen (bei AutAtlantis) abholen: Wir bekamen einen Toyota Aygo; also einen Klein(st)wagen, der für die engen Straßen auf der Insel zwar perfekt schien, aber gefühlt bei jeder noch so kleinen Steigung seine Probleme hatte.
→ Check-In im Terceira Mar Hotel: Rückblickend das schönste und beste Hotel, das wir auf unserer Reise hatten. Zimmer (mit Balkon und Meerblick), Service, Pool, Frühstück … alles super!
→ Einkaufen (Wasser, Obst & Co.) und Bummeln durch Angra do Heroismo: Angra ist die älteste Stadt der Azoren und UNESCO Weltkulturerbe, bietet aber nicht allzu viel, so dass man im Grunde relativ schnell mit der “Stadtbesichtigung” durch ist.
→ Pooltime & Dinner: Zurück im Hotel haben wir erst den großen und vereinsamten Outdoor-Pool getestet (erster Eindruck “uuuh, kalt” … ging dann aber) und uns anschließend leckere Salate mit Hühnchen bzw. Garnelen aufs Zimmer liefern lassen und auf dem Balkon genossen. Dann noch kurz Pläne für den nächsten Tag machen und ab ins Bett.


TAG 2 - MONTE BRASIL | SERRA DO CUME | PONTA DO MISTERIO (TERCEIRA)

In unseren ersten vollen Tag auf Terceira starteten wir mit einem (wie gesagt) ausgezeichneten Frühstück(sbuffet) in unserem Hotel. Achtung: Cappuccino in Hotels auf den Azoren schmeckt (scheinbar) oft relativ stark nach Kakao – also lieber einfach Kaffee nehmen und ggfs. selber Milch dazu kippen oder “Kaffee mit Milch” am Automaten nehmen ;o)

Stop #1: Monte Brasil
Quasi um die Ecke von unserem Hotel, lag das Naturschutzgebiet Reserva Natural do Monte Brasil. Hier gibt es einige mit dem Auto erreichbare Aussichtspunkte (“Miradouros”) sowie etliche, relativ kurze Spaziergänge/Wanderungen, über die man zu weiteren Miradouros kommt. Wir haben uns für eine Mischung entschieden und waren u.a. am Miradouro do Pico das Cruzinhas, Miradouro do Pico Zimbreiro und Miradouro do Facho. Egal ob zu Fuß oder per Auto erreicht, alle Trips/Stopps hier haben uns beeindruckt – Monte Brasil ist definitiv einen Besuch wert!

Anmerkung: Alle möglichen Wanderungen (und davon gibt es in Hülle und Fülle) auf Terceira und auch auf den anderen Inseln sind super ausgeschildert und z.B. unter trails.visitazores.com  gelistet. Wir haben allerdings fast immer komoot.de genutzt.

Stop #2: Serra do Cume
Schilder Richtung “Serra do Cume” sieht man gefühlt überall auf Terceira, und auch jeder Reiseführer/Blog nennt diesen Aussichtspunkt als “Must-See”.  Zwar war es recht windig und wolkig als wir dort waren, aber der Ausblick war trotzdem der Hammer! Fazit: Sollte man sich nicht entgehen lassen!

Stop #3: Ponta do Misterio
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht mehr genau, wo wir hier gestartet sind. ABER: Dieser Wanderweg entlang der Küste, war wirklich super schön! Die eigentlich geplante Tour wäre länger gewesen, aber wir haben irgendwann abgebrochen und sind zurück zum Auto – v.a. weil es ziemlich heiß war und ich keine Lust mehr auf “bergauf” hatte 😉

Stop #4: Piscinas Naturais
Wir fuhren immer entlang der Küste zurück in den Osten, wo wir uns in einem Naturschwimmbecken erfrischen wollten. Obwohl im Internet empfohlen, fand ich die Piscinas Naturais bei Porto Martins nicht sonderlich charmant, aber egal, die Abkühlung im Meer tat gut. Anschließend ging es dann zum Abendessen ins Restaurante Rocha (bei Porto Judeu), wo wir bei tollem Blick aufs Meer und die Ilheus das Cabras den Sonnenuntergang und einen leckeren Fischeintopf genossen haben.


TAG 3 - ETLICHE MIRADOUROS | MISTERIOS NEGROS | ALGAR DO CARVAO | FURNAS DO ENXOFRE (TERCEIRA)

Heute standen grob gesagt das Zentrum und der Westen der Insel auf dem Plan.

Zunächst klapperten wir ein paar Fotostopps bzw. Miradouros ab. Z.B. den Stadtbrunnen vor den Toren von Angra do Heroismo oder den nicht nur wegen der Aussicht wunderschönen Miradouro Cruz do Canario.

Wanderung: Misterios Negros
Teilweise etwas abenteuerliche, mit Kraxeln verbundene Wegführung aber sehr empfehlenswerte Tour!

Besichtigung des Vulkanschlots Algar do Carvao
Hierbei handelt es sich um eine Höhle, in die man über diverse Treppen hinabsteigt. Ziemlich groß und irgendwie beeinduckend. Ich würde sagen die 10 Euro Eintritt haben sich gelohnt. Unser Timing war auch perfekt, da es direkt im Anschluss an unsere Wanderung (siehe oben) zu regnen begann.

Besuch der Furnas do Enxofre
Hier qualmt es aus Fumarolen aus dem Boden und stinkt nach verfaulten Eiern. Insgesamt recht unspektakulär (v.a. wenn man sowas z.B. auf Island bereits im ganz großen Stil gesehen hat). Trotzdem ganz nett angelegter Weg und ok, wenn man wegen der Höhle ohnehin in der Gegend ist.

Mit kurzen Zwischenstopps an weiteren Miradouros (z.B. do Raminho) ging es dann die Westküste entlang Richtung Sao Mateus. Hier hatten wir ein “Restaurant” mit Meerblick (Tasca da Carla) ins Auge gefasst, wo wir uns den Sonnenuntergang ansehen wollten. Wie sich herausstellte handelte es sich hier um einen Foodtruck, den Carla und ihr Mann an einem wunderschönen Sunsetspot aufgestellt hatten. Scheinbar kein Geheimtipp – wir waren weiß Gott nicht die Einzigen! Zu Essen gibt es v.a. Snacks (wir hatten Burger mit Pommes), aber das Preis-Leistungsverhältnis ist TOP und die Aussicht der absolute Wahnsinn.


TAG 4 - TERCEIRA > PICO & MADALENA

Unsere Zeit auf Terceira war rum und weiter ging es auf die Insel Pico, deren Wahrzeichen der gleichnamige Vulkan ist. Nach gut 30 Minuten Flugzeit (mit einer recht großen aber spärlich besetzten Propellermaschine von SATA) waren wir auch schon da. Mietwagen abholen (diesmal ein Fiat Panda, Hybrid!) und ab zu unserer Unterkunft, dem Baia da Barca. Auch hier galt in Punkto Auto wieder “ein paar PS mehr, hätten auf der hügeligen Insel nicht geschadet”. Das Hotel war aber wie schon auf Terceira klasse! Großes Appartement inkl. Küche, kleines aber feines Frühstücksbuffet, Blick aufs Meer und Pool sowie Hängematten zum relaxen.

Den Nachmittag ließen wir ruhig angehen: Einkaufen, ein wenig durch das sehr überschaubare Städtchen Madalena schlendern und am Pool bzw. in der Hängematte entspannen. Zum Abendessen ging es in die zurecht hochgelobte und sehr stylische Cella Bar. Tolle Terrasse mit Blick auf die Nachbarinsel Faial, schöner Sonnenuntergang, leckeres Essen (wir hatten den Tintenfisch) und gute Cocktails. Extrem gut besucht und leider kann man nicht reservieren, aber wenn man relativ früh (vor 18:30 Uhr) dort ist, findet sich schon ein Plätzchen.


TAG 5 - LAGOA DO CAPITAO UND DIVERSE MIRADOUROS (PICO)

Dieser Tag war, dank des miesen Wetters, eher so mittel. Eigentlich wollten wir natürlich den Vulkan Pico sehen (Monika wollte evtl. auch rauf wandern). Und auch die angeblich sehr sehenswerte Gruta das Torres stand auf dem Plan und/oder eine Whale Watching Tour. Aber wegen des extrem dichten Nebels im Landesinneren sah man von Pico im Grunde gar nichts. Tickets für die Höhle waren für beide Tage, die wir hier waren, bereits vergriffen und Whale Watching im Zodiac Boot schien uns bei stürmischem Wetter auch keine gute Option zu sein. Also ab ins Auto und kreuz und quer (von Miradouro zu Miradouro) durch die Insel.

Angefangen haben wir am Lagoa do Capitao (wo es uns fast weggeweht hätte). Auf dem Weg dorthin standen wir außerdem im Stau, da eine Kuhherde gerade zu einer neuen Weidefläche unterwegs war und dafür, wie wir, die Straße nutzte. Wir gaben nicht auf und blieben im Zentrum der Insel. Keine sonderlich gute Idee! Auf dem Weg zu einer möglichen Kurzwanderung wurde der Nebel immer dichter und die Straßen immer schlechter. Auf einer Schotterstraße mit riesigen Schlaglöchern, dachte ich kurzfristig wir bleiben am Berg stecken. Entschädigt wurden wir dann aber letztlich mit einem wunderschönen Regenbogen (auf dem Weg zurück an die Küste). Hier war das Wetter etwas besser, aber immer noch recht durchwachsen und stürmisch. Wir stoppten unter anderem am Miradouro da Ponta do Misterio da Prainha und am Miradouro da Terra Alta und sahen neben beeindruckenden Küsten v.a. Leuchttürme und Windmühlen. Als es dann selbst an der Küste zu schütten anfing, beschlossen wir uns im Atlantico zu stärken und Pläne für den nächsten Tag zu schmieden.

Da die Wettervorhersage wenig erbaulich war und Pico bei schlechtem Wetter scheinbar nicht allzu viel zu bieten hat, beschlossen wir kurzerhand Tag 2 für einen Ausflug auf die Nachbarinsel Faial zu nutzen. Nach einigem gegoogle und ein paar Telefonaten fanden wir sogar noch einen Guide (Kevin von Walk in Blue), der uns eine Halbtagstour auf der Insel anbot. Treffpunkt war 9 Uhr am Hafen von Horta (Faials Hauptstadt) … also ging es früh ins Bett.


TAG 6 - HORTA | VULCAO DOS CAPELINHOS (FAIAL)

Der Wecker klingelte um 6:30 Uhr. Tickets für die Fähre hatten wir bereits online gebucht, sollten aber trotzdem gegen 7:45 Uhr am Terminal sein. Pünktlich um 8:15 Uhr fuhren wir ab (toller Blick von der Fähre auf den Sonnenaufgang und den in Nebel gehüllten Pico) und 30 Minuten später waren wir in Horta.

Anmerkung: Theoretisch kann man auch mit Auto auf die Fähre. Da die aber ziemlich klein ist, können nur wenige Fahrzeuge mit. Ein Ticket inkl. Fahrzeugmitnahme muss man also deutlich im Voraus buchen!

Wir wurden bereits von unserem wirklich sehr netten (und sehr jungem) Guide, Kevin, erwartet. Erster Halt – auf unseren Wunsch – war ein Cafe. Schließlich hatten wir noch nichts gefrühstückt und lediglich einen eher mittelmäßigen Kaffee (aus der Kapselmaschine in unserem Appartment) getrunken. Im Dolce Delicia gab es dann einen sehr guten und günstigen Galao und ein paar leckere Pastel de Nata 🙂

→ Stop #1 – Miradouro de Nossa Senhora da Conceição: Toller Blick über Horta. Die Senhora da Conceicao wacht hier über die Tausenden von Seglern, die jährlich Faial anlaufen und sich am Hafen mit einem Gemälde verewigen.

→ Stop #2 – Praia do Almoxarife: Ein sehr schöner schwarzer Sandstrand, der bei gutem Wetter sicher zum Verweilen einlädt. Als wir dort ankamen begann es leider mal wieder zu tröpfeln

→ Stop #3 – Reserva Florestal: Bin nicht mehr sicher welcher Park es war, aber da es regnete machten wir hier “irgendwo im nirgendwo” nur kurz Halt. Der eigentlich geplante Stopp am Miradouro da Caldeira fiel buchstäblich ins Wasser. Laut Kevin, der sich mit anderen Guides telefonisch abstimmte, war die Sicht dort oben so schlecht, dass sich die Fahrt nicht lohnte.

→ Stop #4 – Vulcao dos Capelinhos: Ganz im Westen von Faial gelegen, kommt man sich hier ein bisschen wie in einer Mondlandschaft vor. Entstanden ist das Gebiet durch einen Vulkanausbruch 1957. Sehr beeindruckend! Hat uns trotz des stürmischen, aber zumindest trockenen Wetters extrem beeindruckt.

Gegen 13 Uhr setzte uns Kevin dann wieder in Horta ab. Er hatte uns auch einen Stadtplan gegeben und dort die wichtigsten Sehenswürdigkeiten markiert. Aber um ehrlich zu sein, ist Horta zwar netter als Madalena, aber ebenfalls recht überschaubar. Wir schlenderten ein wenig durch die engen Gassen (am Markt war leider nichts los) und zum Stadtstrand Praia de Porto Prim (nicht wirklich ein Must-See) und statteten dann dem berühmten Peter Cafe Sport einen Besuch ab. Wirklich ein sehr uriger und beliebter Seglertreff, der direkt am Hafen liegt. Die Location gibt es seit über 100 Jahren und noch heute nimmt der Besitzer Post und Pakete für Segler an. Peter hat seinen eigenen Gin, also gönnte ich mir einen Gin Tonic und dazu gab es eine Fischsuppe, die zwar gut war aber gefühlt mehr Gemüse als Fisch beinhaltete. Monika hatte einen Spritz und eine Kürbissuppe. Dazu gabs für uns beide Knoblauchbrot; extrem lecker aber auch extrem knoblauchhaltig 😉

Zurück zur Fähre (Abfahrt um 17:15 Uhr) ging es dann immer am Hafen entlang, wo wir die Tausenden von Gemälden der Segler bestaunten, die die Wände und den Boden zieren. Für mich – neben Capelinhos – das Highlight des Tages.


TAG 7 - PICO > SAO MIGUEL & PONTA DELGADA

Heute ging es weiter auf die nächste und letzte Insel unserer Tour: Sao Miguel.

Wie üblich hieß es nach dem 45-minütigen erstmal Mietwagen abholen (diesmal ein Toyota Aygo X – klingt gut, kommt mit Bergen aber auch nicht gut klar) und ab zum Sao Miguel Park Hotel. Da unser Zimmer noch nicht fertig war, stapften wir gleich mal los:

→ Stop #1 – Jardim Botânico António Borges: Hier gibt es einen sehr beeindruckenden (weil riesigen) Ficus zu bestaunen. Auch sonst ist der Park hübsch angelegt und einen kurzen Abstecher wert.

→ Stop #2 – Altstadt: Wirklich sehr nette viele kleine Gassen, deren Böden mit den typisch portugiesischen Pflastersteinen verziert sind. Im Vergleich zu Angra, Madalena und Horta bietet Ponta Delgada auch jede Menge Geschäfte und Cafes/Restaurants. Man merkt also gleich, dass es sich hier um die größte und auch touristischste Stadt der Azoren handelt. Trotzdem muss man für die Besichtigung der Hauptsehenswürdigkeiten (z.B. Festung, Stadttor, Hafen, Kirchen, …) nicht allzuviel Zeit einplanen. Wir hatten außerdem Hunger und gönnten uns folglich im Louvre Michaelense einen kleinen Snack (sehr leckeres Thunfischbrötchen bzw. Quiche) und beobachteten nebenbei die zahlreichen Touristen, die offensichtlich größtenteils vom Kreuzfahrtschiff, das gerade im Hafen lag stammten. Eigentlich wollte ich ja unbedingt ins berühmte Cafe Central, das aber leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war.

→ Stop #3 – Mercado da Graca: Angeblich ein wunderschöner Markt, den man definitiv gesehen haben muss. Also wir ankamen, gab es dort aber nur sehr wenige Stände und die Halle an sich war ausgestorben. Erst später begriffen wir, dass der Markt temporär in die Tiefgarage umgezogen ist … da wäre wohl mehr los gewesen 🙁

Egal, wir waren ohnehin ein wenig kaputt und schlenderten ergo zurück zum Hotel, wo wir dann auch unser Zimmer beziehen konnten. Da wir später keine Lust mehr hatten nochmal in die Stadt zu stiefeln, aßen wir in der Hotelbar. Ich hatte nochmal ein Thunfischsandwich (nicht ganz so lecker wie das am Nachmittag, aber gut) und Monika Spaghetti Carbonara.


TAG 8 - DER OSTEN VON SAO MIGUEL

Nach dem Frühstück am großen (geschmacklich aber eher so mittel) Frühstücksbuffet starteten wir Richtung Nordosten.

→ Stop #1 – Miradouro de Santa Iria: Mal wieder ein sehr schöner Aussichtspunkt, der mit dem Auto erreichbar ist. Zu Fuß kann man dann nach unten laufen und von dort eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall machen. Mir war die Angelegenheit etwas zu steil, so dass ich beschloss oben zu Warten. Als Monika dann schrieb, es gäbe unten auch nochmal einen Parkplatz, fuhr ich das Auto dann abe doch runter. Keine gute Idee, wie sich zeigen sollte, als wir versuchten wieder hoch zu fahren. Obwohl die Straße asphaltiert war, hatte das Auto mit der Steigung (16%) sehr zu kämpfen und als es anfing nach Gummi zu stinken, wurde uns doch ein wenig mulmig. Letztlich kamen wir dann irgendwie doch wieder oben an, beschlossen aber dem Auto keine steilen Steigungen mehr zuzumuten.

→ Stop #2 – Parque Naturel da Ribeira dos Caldeiros: Ein absoluter Touristen-Hotspot, aber da direkt an der Straße gelegen definitiv einen Besuch wert. Der Park ist überschaubar und gleich am Anfang sieht man das Highlight – einen wirklich tollen Wasserfall. Läuft man weiter in den Park hinein (zum 2. Wasserfall) nimmt die Zahl der Touristen übrigens deutlich ab ;o)

→ Stop #3 – Miradouros an der Ostküste: Wie immer gab es hier etliche Optionen, aber wir entschieden uns u.a. für “da Ponta do Arnel“, “da Vista dos Barcos“, “da Ponta do Sossego” und “da Ponta da Madrugada“. Überall kann man gut Parken, hat atemberaubende Ausblicke und oft ist auch noch ein schön angelegter kleiner Park (samt Picknickspots) dabei.

→ Stop #4 – Salto do Prego: Wanderung zu einem weiteren tollen Wasserfall, der bei schönem Wetter zum Baden einlädt. Nicht ganz unanstrengend (weil der Hinweg stetig bergauf geht) und ziemlich gut besucht, aber es lohnt sich definitiv!

→ Stop #5 – Ermida de Nossa Senhora da Paz: Diese Kirche, oberhalb von Vila Franca do Campo sollte man sich nicht entgehen lassen! Die Architektur ist schon sehr besonders und der Ausblick auf den Ort und das Meer ist auch ein Traum!

Abendessen (Spaghetti Frutti di Mare) gab es diesmal im Atlantico Azorean Restaurant in Vila Franca direkt am Strand.


TAG 9 - REGEN, MARKT & POOL

Heute sollte es den ganzen Tag regnen. Da man dem Wetterbericht auf den Azoren aber nicht zwingend glauben muss, starteten wir trotzdem mal Richtung Mitte bzw. Norden von Sao Miguel. Dummerweise behielt die Vorhersage Recht, so dass wir nach gut einer Stunde Rumfahren beschlossen zurück nach Ponta Delgada zu fahren. Wir stoppten nochmal am Mercado da Graca, schlenderten in der uncharmanten Tiefgarage ein wenig durch die Stände, bestaunten das (riesige und eindeutig nicht EU genormte) Obst & Gemüse der lokalen Bauern und kauften ein wenig lokale Marmelade. Anschließend ging es durch den Regen zurück zum Auto, von dort zum Hotel und ab an bzw. in den Indoorpool und den Whirlpool.

Alles in allem also ein sehr unspektakulärer Relaxtag, den wir mit einem weiteren Abendessen in der Hotelbar (Azorenstreak) ausklingen ließen. Heute gab es zum Essen auch noch musikalische Untermalung von einem Alleinunterhalter, der portugiesische und englische Songs zum Besten gab. Unser Geschmack war es nicht, aber die portugiesische Hochzeitsgesellschaft in der Bar hatte eindeutig ihren Spaß.


TAG 10 - DAS ZENTRUM VON SAO MIGUEL

Das Wetter war zwar weiter nicht der Knaller, aber zumindest sollte es heute den größten Teil des Tages trocken bleiben. Also versuchten wir unser Glück in Sachen “Zentrum der Insel erkunden” erneut.

→ Stop #1 – Lagoa do Fogo: Auch hier gib es mehrere Miradouros von denen man (bei gutem Wetter) einen tollen Blick auf den Kratersee hat. Wir hatten Glück und sahen am ersten Aussichtspunkt noch einen relativ großen Teil des Sees. Am zweiten Aussichtspunkt angekommen, konnte man den See aber dank des aufziehenden Nebels nur noch erahnen – und leider wurd das auch nicht mehr besser. Ganz im Gegenteil: Es begann auch noch zu nieseln, weswegen ich mir den steilen Abstieg zum See schenkte und am Auto wartete. Als Monika zurück kam, war sie zwar klitschnass, meinte aber es hätte sich gelohnt und die Sicht unten war laut ihren Fotos in der Tat besser.

→ Stop #2 – Salto do Cabrito: Tolle Wanderung zu einem weiteren Wasserfall. Teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, da der Weg immer wieder über Leitern und Stege führt, aber trotzdem schön. Am Parkplatz gab es übrigens (wie so oft) einen Picknick-Platz; diesmal ohne Grills, aber dafür inklusive Zubereitungsmöglichkeiten für die lokale Spezialität Cozido.

→ Stop #3 – Caldeira Velha Environmental Interpretation Centre: Hierbei handelt es sich um einen Park, in dem es mehrere Thermalbecken gibt. Im Internet hieß es zwar für den heutigen Tag gäbe es keine Badetickets mehr, aber wir versuchten trotzdem unser Glück. Die Dame am Ticketschalter meinte dann in der Tat “Sorry, we are fully booked, but you can still visit the park.” Haben wir gemacht und fanden es beide ziemlich furchtbar. Es wimmelte nur so von Menschen und die Badebecken waren vollkommen überfüllt. Wir haben auch nicht verstanden, was uns theoretisch daran hindern sollte, in eins der Becken zu springen. Jemand, der kontrolliert, ob man auch wirklich ein Badeticket hat, war weit und breit nicht zu sehen. Naja, wir haben jedenfalls dankend aufs Baden verzichtet und nur kurz den Park angesehen und das bunte Treiben in den Becken beobachtet und haben uns dann wieder vom Acker gemacht.

Abends – inzwischen kam endlich wieder die Sonne raus – ging es dann nochmal an den Hafen von Ponta Delgada, wo wir im Momentos wirklich ausgezeichnet gegessen haben. Ich hatte den “Catch of the Day” – einen wirklich sehr frischen und leckeren Drückerfisch.


TAG 11 - DER WESTEN VON SAO MIGUEL

Da das Wetter heute endlich mal wieder richtig gut werden sollte, starteten wir relativ früh und fuhren gen Westen.

→ Stop #1 – Miradouros: Zunächst hielten wir an einem Aussichtspunkt nahe Ponta do Ferreira, dann noch weiter im Norden an einigen Viewpoints bei Mosteiros von wo aus man einen tollen Blick auf die vorgelagerten Ilheus dos Mosteiros hat. Alles sehr hübsch und meistens waren wir auch ganz alleine – abgesehen von einem Walbeobachtungsposten und Katzen.

→ Stop #2 – Sete Cidades: Ein absoluter Touristen-Hotspot und ein Must-See. Schon von unten sind die beiden Seen (ein grüner und ein blauer) irgendwie toll. Von oben – und Aussichtspunkte (z.B. Cerrado das Freiras oder Vista do Rei)  gibt es hier in Hülle und Fülle – sind sie aber noch 100 mal schöner. Am Vista do Rei kann man zudem auch die Ruine des Monte Palace Hotels besichtigen (Betreten auf eigene Gefahr!). Natürlich kann man das ganze Gebiet auch erwandern, wobei man hier doch einiges an Zeit einplanen sollte und es nicht immer Rundwege gibt.

→ Stop #3 – Boca do Inferno: Warum das Ganze übersetzt “Höllenmund” heißt, ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar. Es handelt sich hierbei nämlich um einen der schönsten Aussichtspunkte auf Sao Miguel. Zwar muss man auch hier ein wenig laufen um zum Miradouro zu gelangen, aber der (Rund-)Weg lohnt sich allemal. Belohnt wird man mit einer wunderschönen Aussicht auf Lagoa Azul, Lagoa Verde und Lagoa de Santiago. Zwar wuselt es am Aussichtspunkt ziemlich, aber wenn man einen anderen als den Standardweg zurück zum Parkplatz wählt, legt sich das. Insgesamt bietet sich der Parkplatz hier übrigens als Startpunkt für diverse kürzere und längere Wanderungen an.

Zurück in Ponto Delgada gönnten wir uns nochmal ein gutes Abendessen (Lachs bzw. Hähnchenspieße im Stage am Hafen), wo wir zum Abschluss unseres Urlaubs auch nochmal einen schönen Sonnenuntergang zu sehen bekamen.


Fazit

Die Azoren sind definitiv eine Reise wert – v.a. wenn man bereit ist den ein oder anderen Kilometer zu laufen bzw. zu wandern. Die Natur ist einfach wunderschön (alles seeeehr grün – selbst im Herbst -, viele Seen & Wasserfälle, und Blumen – v.a. Hortensien – überall). Die Größe der Inseln ist überschaubar und die Straßen meist ganz OK, so dass man Mietwagen schnell von A nach B kommt. Das Essen ist klasse und die Preise zivil.

4,5 von 5 Sternen
Ich könnte mir gut vorstellen, nochmal dorthin zu fahren – wir haben ja “nur” 4 der 9 Inseln gesehen – denke aber, dass ich dann eventuell eine andere Jahreszeit (Frühsommer) wählen würde.