Japan 2019

Japan 2019

Wann: 11.11. – 24.11.2019
Was: Uuuurlaub mit Markus in Japan.


Hintergrund

Asien war bisher irgendwie ein Teil der Welt, der mich nicht so wirklich interessiert hat. Kann nicht sagen warum – es war einfach so. Markus hingegen hat schon diverse asiatische Länder bereist und war immer sehr begeistert. Nachdem wir China als Reiseziel verworfen und stattdessen Japan ins Auge gefasst hatten, war ich relativ schnell dabei. Hatte schon viel Positives über Japan gehört – inkl. “Japan ist anders als andere asiatische Länder”. Ein Trip nach Japan schien mir also ein guter Einstieg in Sachen Asien-Urlaube ….


Fotos

… findet Ihr diesmal nicht gesammelt am Ende des Posts, sondern je unter der entsprechenden Tageszusammenfassung.


Trip


TAG 1 (10/11.11.) - FLUG MÜNCHEN - OSAKA > 1. TAG IN OSAKA

Der Flug von München nach Osaka (direkt) dauerte gut 10 Stunden – und ich bin zum ersten mal mit einer Pilotin geflogen! Board Entertainment bei Lufthansa war wie immer umfangreich; habe mich u.a. für Leberkäsjunkie und Wer nimmt den Hund entschieden.

Angekommen um 7 Uhr morgens Ortszeit – wie üblich ohne Schlaf im Flieger -, habe ich mich für “Taxi zum Hotel” entschieden (wo Markus schon am Vorabend eingecheckt hatte). War zwar eine sehr bequeme Lösung – im Taxi gab es sogar kostenloses WLAN! – aber mit knapp 150€ alles andere als günstig 🙁

Tipp: Weg zum Hotel vorab recherchieren und mit Bahn und Bus fahren. Wenn man nicht – wie ich – zu faul zum Recherchieren ist, findet man hier eigentlich immer gute und günstige Verbindungen!

Nach einer kurzen Dusche im Hotel (Achtung: In japanischen Bädern duscht man neben und nicht in der Wanne!) zogen wir dann auch gleich los. Unser 1. Tag in Japan sah wie folgt aus:

  • Takoyaki (Oktopusarm in Teigkugel) essen:
    Wir fanden ja v.a., dass das spannend aussah und wollten auch gleich mal das in Japan verbreitete Vorgehen “Essen am Automaten bestellen” testen. Später haben wir erfahren, dass es sich dabei um eine Spezialität in Osaka handelt, die man unbedingt probieren muss. Haben wir gemacht (“check!”) – sind aber beide kein Fan davon geworden.
  • Free Walking Tour durch Osaka:
    Wie immer eine super Sache um sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Wirklich gut gefallen hat mir das Viertel um den Dotonbori Canal, der Markt, den wir besucht haben (sorry, Name ist mir entfallen) und die Gegend um den Tsutenkaku Turm. Insbesondere Dotonbori ist ein wirklich sehr lebendiger, bunter und auch lauter Stadtteil, in dem das Leben vor allem abends tobt. Übernächtigt, wie ich war, war mir das schon am Nachmittag fast “too much” (Reizüberflutung). Das bunte Treiben hatte aber irgendwie auch was …
  • Umeda Sky Building
    Den Abschluss des Tages bildete dann noch ein Abstecher zum Umeda Sky Building. Hierbei handelt es sich um ein architektonisch sehenswertes Hochhaus (173m hoch, und damit unter den Top 20 der höchsten Gebäude Osaka’s). Die Aussichtsplattformen (in-/outdoor) bieten insbesondere abends einen schönen Ausblick auf Osaka. Der der Preis (ca. 8 Euro) für die Hochfahrt ist erschwinglich und lohnt sich.

TAG 2 (12.11.) - KYOTO

Nach einem ausgiebigen, sehr umfangreichen und leckeren (wenn auch ungewohntem) asiatischen Frühstücks-Buffet im Hotel haben wir uns per Zug nach Kyoto (ca. 55 km entfernt von Osaka) aufgemacht.

Auf dem Plan standen:

  • Aussichtsplattform am Bahnhof (Kyoto Station):
    Der Bahnhof von Kyoto ist kleiner als der in Osaka, aber irgendwie immer noch riesig. Ein kurzer Abstecher in die oberste Ebene auf die kostenlose Aussichtsplattform wird in Guides und im Internet empfohlen und klang verlockend. Ehrlich gesagt hätten wir uns das auch schenken können, aber hinterher ist man ja immer schlauer.
  • Nijo-jo (Burg):
    Hierbei handelt es sich um eine schöne Burganlage aus dem 17. Jahrhundert, die – als Kyoto noch Hauptstadt Japans war – als Sitz des Shoguns diente. Insbesondere das riesige Hauptgebäude (Ninomaru-goten Palace), in dem man leider nicht fotografieren darf, ist wirklich toll! Der umliegende Park ist aber ebenfalls sehenswert, so dass wir irgendwie deutlich mehr Zeit auf dem Burggelände verbracht haben als ursprünglich gedacht.
  • Imperial Palace und Park:
    Zu Fuß ging es weiter zum Imperial Palace und dem dortigen Park. Erneut eine riesige Anlage, in der man gut und gerne mehrere Stunden verbringen kann. Wir haben uns hier aus Zeitgründen auf das Nötigste beschränkt. Fazit: Nett, aber kein Muss.
  • Kinkaku-ji Tempel (Goldener-Pavillon-Tempel):
    Hier sind wir zwar auf echte Massen an Touristen gestoßen, ich muss aber gestehen, dass mir der im Abendlicht noch goldener als eh schon strahlende und sich im Wasser spiegelnde Tempel und das Areal drumrum wirklich extrem gut gefallen haben. Für mich ganz klar das Highlight des Tages.

Abendessen: “Japanisches Schnitzel” (Tonkatsu) im Keitei Tonkatsu … super lecker!


TAG 3 (13.11.) - HIMEJI & OKAYAMA

Auch am 3. Tag haben wir wieder unseren JP Pass (Bahnticket für Touristen) in Anspruch genommen und uns erstmal auf den Weg nach Himeji (ca. 130 km entfernt von Osaka) gemacht.

Auf dem Plan standen:

  • Himeji-jo (Burg):
    Diese Burg aus dem 17. Jahrhundert sieht man schon vom Bahnhof aus. Man läuft ca. 15 Min. hin und verbringt dann – wenn man will – gerne eine gewisse Zeit in der Schlange um alle Stockwerke der Burg besichtigen. Aber, es ist es wert und auch wenn ein Teil der Burg eingerüstet war, war das mein Highlight des Tages und jeden Cent der ca. 8 Euro Eintritt – Kombi-Ticket für Burg und Koko-en Garten – wert!
  • Koko-en (Garten):
    Der Garten liegt direkt neben der Burg und ist wirklich schön (selbst im Herbst). Ein gut ausgeschilderter Pfad leitet einen durch die diversen, liebevoll angelegten “Sub-Gärten”. U.a. gibt es massenweise Koi-Karpfen und ein sehr schönes und authentisches Teehaus zu sehen. In Letzterem kann man für ca. 4 € an einer Teezeremonie (inkl. “japanischem Gebäck” und handgerührtem grünen Tee) teilnehmen. Bin nicht sicher, ob wir Glück hatten oder das normal ist, aber wir bekamen 2 Tees (1 mal zubereitet von der aktuellen “Trainee” und einmal von der “Meisterin”). Zum Abschluss durfte sich auch Markus noch als Tee-Meister versuchen … mir hat’s geschmeckt, “Arigato, Markus-san!” 😉
  • Okayama Koraku-en (Garten) inkl. Okayama-jo (Burg):
    Da viele Touristen-Attraktionen im Herbst schon relativ früh schließen (~ 16:30 Uhr bis 17:30 Uhr), war es evtl. ein wenig ambitioniert noch am selben Tag weiter nach Okayama (ca. 90 km entfernt von Himeji) zu fahren. Andererseits gilt der Koraku-en Garten und die mittendrin thronende Burg ebenfalls als “Must-See”, und wir wollten uns zumindest einen kurzen Eindruck verschaffen. Fazit: Erneut ein riesiges Areal, aber die Burg und das, was wir vom Garten gesehen haben, sind definitiv einen Besuch wert!

Abendessen: Zurück in Osaka, gab es eine weitere Spezialität der Stadt namens “Okonomiyaki“. Hat ein bisschen was von einem Omelette, ist aber im Grunde dann doch mit nichts, was ich je gegessen habe, vergleichbar. Einfach probieren und auf was extrem Sättigendes gefasst sein. Bis auf die Bonito-Flocken (die normalerweise oben drauf kommen, man aber “abbestellen” kann – wenn man verstanden wird) fand ich es ziemlich lecker.

Den endgültigen Abschluss des Tages bildete dann noch ein kurzer Abendspaziergang durch das bunte Treiben im Dotonbori Viertel (siehe auch Tag 1).


TAG 4 (14.11.) - KYOTO ... die Zweite

Da Kyoto doch größer ist als man denkt und wir bei unserem 1. Trip nicht alles geschafft hatten, was wir sehen wollten, ging es nochmal gen Kyoto.

Auf dem Plan standen diesmal:

  • Fushimi-Inari-Taisha (Schrein)
    Dieser Shinto-Schrein und sein mit orangenen Torii-Toren gesäumter Weg Richtung Mount Inari sind vermutlich mit die bekanntesten Motive Japans (oder zumindest Kyoto’s). Wenn auch etwas außerhalb von Kyoto gelegen und ziemlich überlaufen, ist das Areal (kostenlos!) wirklich ein absolutes Must-See! Je weiter man den Berg hochsteigt, desto weniger Begleiter hat man; die Dichte der Torii-Tore nimmt aber ebenfalls ab und ebenso die “Sehenswürdigkeiten”.
  • Sanjusangen-do (Tempel)
    Diesen buddhistischen Tempel, der sich im Stadtbezirk Higashiyama (Kyoto) befindet, zu besuchen, hatte Markus vorgeschlagen. Und er lag damit vollkommen richtig! Auch wenn man im Inneren nicht fotografieren darf, sind die 1000 dort stehenden Kannon-Statuen, aber auch der Tempel selbst und die Atmosphäre darin auf jeden Fall einen Besuch wert.
  • Kiyomizu-dera (Tempel)
    Auch hierbei handelt es sich um ein Must-See in Kyoto und ich denke, das ist es auch. Als wir dort waren, war das Hauptgebäude leider “under constuction” und verhüllt. Man konnte trotzdem durchgehen und es von innen besichtigen, aber der normalerweise tolle Blick von weiter oben (auf Tempel & Pagoden mit Kyoto im Hintergrund) war natürlich nicht ganz so schön, wie auf den Bildern im Internet. Nichtsdestotrotz war der Besucherandrang ziemlich groß, was meiner Meinung nach aber auch verständlich ist. Ich stimme hier zu, Kiyomizu-dera sollte man gesehen haben!

Highlight des Tages: Für mich waren alle 3 Stationen echte Highlights, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man in oder nahe Kyoto ist!

Abendessen: Zurück in Osaka wollten wir uns eigentlich noch das HEP FIVE anschauen (Einkaufszentrum und Vergnügungspark) und evtl. eine Runde im dortigen Riesenrad drehen. Da der Vergnügungspark geschlossen hatte und wir hungrig waren, sind wir dann aber kurzerhand einfach nur Ramen essen gegangen – und zwar bei ICHIRAN (einer bekannten und beliebten Ramen-Kette in Japan). Nachdem wir per Automat am Restauranteingang bestellt hatten, nahmen wir nebeneinander an einem Tresen Platz – den Blick auf eine Art Jalousie gerichtet. Kurz danach gingen unsere Jalousien hoch, man schob uns unser Essen vor die Nase und die Jalousien gingen wieder runter. Für uns etwas ungewohnt, aber das ist das Konzept der ICHIRAN-Kette, deren Ramen wirklich richtig gut und auch alles andere als teuer ist.

Den endgültigen Abschluss des Tages bildete dann noch ein kurzer Abendspaziergang durch das Viertel Shinsekai, in dem sich auch der Tsutenkaku Turm befindet (siehe auch Tag 1). Hier war an diesem Abend erstaunlich wenig los, aber bunt ging es trotzdem zu.


TAG 5 (15.11.) - OSAKA & (weiter nach) FUKUOKA

Da unser Zug nach Fukuoka erst am Nachmittag ging, haben wir den Vormittag genutzt uns nochmal ein wenig in Osaka rumzutreiben.

Auf dem Plan standen:

  • HEP FIVE
    Angezogen hatte uns hier vor allem das Riesenrad und der Vergnügungspark (beides am Vortag geschlossen). Aufgrund der in den meisten Kabinen doch recht beschlagenen Scheiben, haben wir uns dann aber gegen eine Fahrt mit dem Riesenrad entschieden und uns stattdessen ein wenig mit dem Entertainment-Bereich vertraut gemacht. Japaner verbringen scheinbar gerne Zeit mit Spielautomaten aller Art (im HEP FIVE v.a. Greifarm-Spiele). Bei Preisen von unter 1 Euro pro Spiel konnten aber selbst wir es uns nicht verkneifen das ein oder andere Nicht-Greifarm-Spiel auszuprobieren.
  • Deutscher Weihnachtsmarkt in Osaka
    Den gibt es – am Fuße des Umeda Sky Buildings (siehe auch Tag 1) – scheinbar schon seit über 10 Jahren. Laut Auskunft der dort arbeitenden Deutschen kommt er unter den Japanern sehr gut an. Neben Glühwein (mussten wir natürlich probieren, war gut!), gibt es u.a. auch Brat- und Weißwürste (natürlich mit Stäbchen serviert!).

Anschließend ging es mit dem Hochgeschwindigkeitszug “Shinkansen“, in dem man wirklich unfassbar komfortabel und schnell (630 km in 2,5 Std.) durch Japan reist, weiter nach Fukuoka.

Nach dem check-in im Hotel, stand abends lediglich noch ein kurzer aber lohnenswerter Ausflug in die Canal City Mall an.

  • Canal City Mall
    Das Besondere an der Mall ist der künstlich angelegte Kanal, der sich durch das Shoppingcenter zieht, und die wirklich sehenswerte abendliche Licht-und-Wasser-Show.

Abendessen: Da Fukuoka angeblich die Ramenhauptstadt ist gab es natürlich Ramen. Und zwar im “Ramen Stadium”, einer Ansammlung von ca. 10 Ramenrestaurants auf dem obersten Stockwerk der Canal City Mall. Ich entschied mich mangels großen Hungers übrigens für Gyoza (ähnlich wie chinesische Dumplings – nur meiner Meinung nach leckerer).


TAG 6 (16.11.) - HIROSHIMA

Nachdem wir das leider etwas enttäuschende Frühstücksbuffet in unserem Hotel getestet hatten, ging es per Zug nach Hiroshima.

Auf dem Plan standen:

  • Atomic Bomb Dome und Peace Memorial Park
    Beim “Dome” handelt es sich um ein Gebäude, das den Abwurf der Atombombe zumindest teilweise überstand, und seither als Friedensdenkmal gilt. Der Anblick ist natürlich etwas bedrückend, aber auch beeindruckend. Nicht weit weg davon, auf der anderen Seite des Flusses, liegt dann auch schon der Memorial Peace Park, in dem sich diverse Denkmäler befinden und der als Wahrzeichen für den Frieden dient. Das Zentrum des schön angelegten Parks bilden u.a. der Friedensteich und die darin brennende Friedensflamme. Letztere soll solange brennen, bis auf der ganzen Welt Frieden herrscht – also wohl für immer.
  • Hiroshima-jo (Burg)
    Ca. 20 Minuten (zu Fuß) vom Park entfernt findet man die Burg Hiroshimas; genaugenommen einen in den 50er Jahren errichteten Nachbau, in dem sich ein Museum befindet. Aufgrund des guten Wetters, haben wir uns Museen jeder Art in Hiroshima geschenkt; der Abstecher zur Burg lohnte sich aber trotzdem.
  • Shukkei-en (Garten)
    Dieser kleine aber feine Wandelgarten (natürlich mit Kois und Teehaus) ist ebenfalls fußläufig erreichbar. Er unterscheidet sich meiner Meinung nach zwar nicht großartig von anderen Gärten, aber der Eiskaffee und der Matcha-Käsekuchen im dortigen Cafe waren ein Gedicht!
  • Mitaki-dera (Tempel)
    Dieser Tempel befindet sich ein wenig außerhalb der Stadt. Man erreicht ihn per Zug und nach einem kurzen, steilen Aufstieg. Auch auf dem Gelände geht es immer mal wieder bergauf-bergab, was ich auf Dauer als etwas anstrengend empfand. Das Areal ist aber wirklich sehr schön und auch alles andere als überlaufen. Obwohl wir uns hier zwischendurch ein wenig verlaufen haben, würde ich diese Station als mein Highlight des Tages bezeichnen.

Zurück in Fukuoka stolperten wir am Bahnhof (Hakata Station) mal wieder in einen Weihnachtsmarkt. Diesmal zwar kein explizit “Deutscher”, aber Glühwein und Bratwürste gab es dort auch. Also gönnten wir uns Glühwein Nr. 2 in Japan, setzten uns an einen der zahlreichen Biertische und lauschten inmitten von hunderten Japanern dem dort gerade stattfindenden Konzert einer Teenie-Band. Eine etwas andere Christkindlmarkt-Erfahrung … war aber lustig und der Glühwein gut 😉

Bevor wir uns zum Essen aufmachten, stand dann noch ein Abstecher auf die kostenlose Aussichtsplattform des Bahnhofs an. Haute mich nicht mega vom Hocker, fand ich aber lohnenswerter als die Aussichtsplattform am Bahnhof in Kyoto.

Abendessen: Auf dem Weg von Hakata Station zum Hotel kamen wir an diversen Restaurants vorbei. Da wir Hunger hatten, sind wir einfach in irgendeins gegangen, das voller Japaner war. Eine englische Karte gab es nicht und der Kellner war zwar niedlich und bemüht, sprach aber auch nur Japanisch und Zeichensprache. Ergo haben wir das bestellt, was auf den Abbildungen in der Karte ganz gut aussah. Wie sich herausstellte waren es (vegetarische) Yakitori-Spieße; nicht überragend, aber auch nicht schlecht.


TAG 7 (17.11.) - MIJAYIMA ISLAND

Diese wunderschöne Insel erreicht man per Fähre von Hiroshima aus. Sie ist v.a. für den dortigen Itsukushima-Schrein und das vor dem Schrein im Wasser stehende Torii-Tor bekannt. Wahrscheinlich eine der am häufigsten fotografierten Sehenswürdigkeiten Japans. Leider war das Torii-Tor (auch aufgrund des Taifuns im Oktober) eingerüstet, unser Tagestrip nach Mijayima hat sich aber trotzdem voll und ganz gelohnt.

Neben dem quasi auf Stelzen im Wasser stehenden Schrein gibt es auf der Insel noch vieles mehr zu sehen, so dass man ohne Probleme einen ganzen Tag dort verbringen kann. Besonders gut gefallen haben mir der buddhistische Tempel Daisho-in, (der Weg dorthin ist rechts und links gesäumt von hunderten kleinen Buddhafiguren) und die 5-stöckige Pagode Gojunoto. Da wir die Gondelfahrt auf den Gipfel des Mount Misen aus Zeitgründen leider nicht geschafft haben, kann ich hierzu nichts sagen. Die Bilder im Internet sehen aber vielversprechend aus.

Ach ja: Auf der Insel gibt es auch ziemlich viele, sehr zutrauliche und süße, aber auch gefräßige Rehe. Man sollte also gut auf seine 7-Sachen aufpassen 😉

Kurz nach Sonnenuntergang ging es dann per Fähre und Zug zurück nach Fukuoka und dort (gut 2 Std. später) zum Abendessen: Hier entschieden wir uns für Sushi im Uobei/Genki Sushi. Der Clou hierbei: Man bestellt sein Essen am Tresen sitzend per Tablet; die Sushi Tellerchen werden dann auf Zügen, die unmittelbar vor einem halten geliefert. Nicht verstanden? Hier ein Video aus dem Restaurant). Achtung: Da der Lieferprozess so unterhaltsam ist und man auf den vorbeifahrenden Zügen auch die leckeren Dinge sieht, die andere bestellen, isst man mehr als man eigentlich will. Macht aber nichts, ist lecker und ziemlich günstig.

Hightlight des Tages: Alles … der ganze Tag war ein Highlight!!!


TAG 8 (18.11.) - FUKUOKA & (weiter nach) TOKYO

Heute war bereits unser letzter Tag an dieser Station und von Fukuoka selbst hatten wir eigentlich noch nichts gesehen. Leider war es ein regnerischer Tag und ergo hielt sich unsere Motivation etwas in Grenzen, aber hilft ja nichts.

Auf dem Plan standen:

  • Fukuoka Tower & Momochi Beach
    Dieser aus dem Stadtbild Fukuoka’s ins Auge stechende und architektonisch ungewöhnliche Turm war von unserem Hotel aus etwas weiter weg. Wir tingelten also erstmal 30 Minuten mit dem Bus durch Fukuoka. Angekommen am Turm haben wir uns gegen die Auffahrt auf den Turm entschieden (machte bei dem Wetter keinen Sinn) und einfach nur ein paar Schnappschüsse gemacht. Der Momochi Strand, der bei schönem Wetter sicher zum Verweilen einlädt, lag quasi nebenan. Ergo sind wir anschließend dorthin geschlappt, haben es uns auf einer der überdachten Bänke an der Promenade gemütlich gemacht, gefrühstückt (“Reisklumpen mit Füllung” von 7-Eleven) und beratschlagt, was wir vor der Weiterfahrt noch tun könnten. Entschieden haben wir uns für eine Fahrt zum “liegenden Buddha” …
  • Nanzo-in Tempel (mit liegendem Buddha)
    Das Highlight hier ist eindeutig der gut 40 m lange, liegende Buddha. Alles andere auf dem überschaubaren Areal fand ich eher wenig einzigartig. Trotzdem hat sich die ca. 30-minütige Zugfahrt dorthin gelohnt und es war genau der richtige Kurztrip um die Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges nach Tokyo sinnvoll zu nutzen.

Um 16:15 Uhr ging es dann per Shinkansen ins gut 1.000 km entfernte Tokyo (Ankunft: 22:10 Uhr). Die Fahrtzeit betrug inkl. Umsteigen in Osaka (30 Min. Umsteigezeit) also ca. 6 Stunden. Abendessen (Ekiben) hatten wir uns – wie es sich gehört – schon am Bahnhof besorgt und während der Fahrt gegessen.

Nach dem Check-in im Hotel bildete ein etwas kleiner, aber guter Cocktail in der Hotel Bar. War zwar etwas überteuert, aber man gönnt sich ja sonst nichts 😉

Ach ja, Highlight des Tages: Schwer zu sagen, tendiere zu Nanzo-in. Eine Fahrt im Shinkansen ist aber auch immer ein Highlight.


TAG 9 (19.11.) - TOKYO

Wie üblich am ersten Morgen in einem neuen Hotel haben wir das Frühstücksbuffet getestet. Besser als in Fukuoka, aber weniger überzeugend und noch dazu teurer als in Osaka. Anschl. startete unser Versuch in wenigen Tagen so viel wie möglich von dieser riesigen Metropole zu sehen.

Auf dem Plan standen:

  • Free Walking Tour
    Ehrlich gesagt habe ich ziemlich schnell den Überblick verloren, wo wir gerade sind. Gestartet sind wir jedenfalls in Akihabara – einem Stadtteil, der das Herz aller Elektronikfans und Videospiel-Nerds höher schlagen lässt. Außerdem stoppten wir an einem Shinto Schrein (“Kanda Myojin“) und einem konfuzianischen Tempel (“Yushima Seido“) und schlenderten durch einen sehr wuseligen Straßenmarkt (“Ameyoko“). Geendet hat die ca. 3-stündige Tour dann im Ueno Park. Auch wenn das jetzt alles ein wenig wirr klingen mag, hat mir die Tour gut gefallen. Normalerweise sage ich ja, “super um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen”, aber Tokyo ist einfach so riesig, dass ich hier eher von einer “Mini-Stichprobe” sprechen würde …
  • Shibuya Crossing & Hachiko Denkmal (Stadtteil: Shibuya)
    Hierbei handelt es sich um eine berühmte, überfüllte und dennoch (mittels 5 Zebrastreifen) sehr gut organisierte Kreuzung, die angeblich zu Stoßzeiten von 3.000 Menschen überquert wird. Nicht nur wegen des Gewusels, sondern auch wegen der vielen Hochhäuser mit Werbetafeln und Bildschirmen erinnert der Platz einen unwillkürlich ein wenig an den Times Square in New York.

    Tipp: Vom 1. Stock im an der Kreuzung gelegenen Starbucks aus, lässt sich das bunte Treiben auf der Kreuzung sehr gut beobachten und fotografieren. Da das bekannt ist, muss man allerdings mit einer manchmal etwas längeren Schlange vor dem Starbucks rechnen.

Nahe der Kreuzung befindet sich auch die Hachiko Statue, die an einen Hund erinnert, der am Bahnhof von Shibuya 10 Jahre lang treu auf die Rückkehr seines Herrchens von der Arbeit gewartet hatte. Was der Hund nicht wusste: Sein Herrchen war eines Tages bei der Arbeit an einer Hirnblutung verstorben. Diese herzzerreißende Geschichte wurde natürlich verfilmt (Achtung: Taschentücher bereit halten!). Ach ja, für ein Foto mit der Statue muss man sich (großer Andrang!) ebenfalls in einer Schlange anstellen.

Nachdem wir uns mit Kaffee bewaffnet von Starbucks aus das Treiben (zu) ausgiebig angesehen hatten, war es jetzt schon wieder dunkel und wir hatten Hunger. Also ab zum Abendessen ins nächste Ramen-Restaurant. Gut gestärkt machten wir uns dann noch Richtung Metropolitan Government Building (Stadtteil: Shinjuku) auf, wo es eine kostenlose Aussichtsplattform mit “tollem Blick” über Tokyo gibt. Leider sind wir erstmal am “falschen” Government Building gelandet und als wir das “richtige” endlich gefunden hatten, machten die gerade zu. Naja, wenigstens hatten wir jetzt das U-Bahnnetz Tokyo’s halbwegs verstanden und hofften so die nächsten Tage etwas effizienter gestalten zu können.

Den Abschluss des Tages bildete diesmal ein Besuch der Bar “Mixology“. Zwar muss man hier Eintritt zahlen (ca. 6,50 Euro) und die Cocktails sind auch keine Schnäppchen, aber die Drinks sind klasse, die Atmosphäre toll und die Barkeeper (trotz magerem Englisch) super-nett! Meiner Meinung nach ein absoluter Geheim-Tipp, den Markus im Internet gefunden hatte.

Highlights des Tages waren übrigens Shibuya Crossing und das Mixology.


TAG 10 (20.11.) - TOKYO

Tag 2 in Tokyo hatten wir uns ziemlich vollgepackt. Da die Strecken selbst innerhalb Tokyo’s nicht zu unterschätzen sind, war unsere Zeit etwas limitiert, aber …

Auf dem Plan standen:

  • Imperial Palace (Stadtteil: Shiyoda)
    … der Sitz des japanischen Kaisers (Tenno). Der Großteil der Anlage ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es gibt aber Touren, in denen man einen kleinen Einblick bekommen kann. Die Tour beginnt um 10 Uhr. Um sicher dabei zu sein, sollte man um 9 Uhr vor Ort sein und sich eine der Wartemarken abholen. Ab 9:30 Uhr beginnt dann die Registrierung (Reisepass mitbringen!) und pünktlich um 10 Uhr die ca. 30-minütige (kostenlose) Tour. Die Tour ist wohl kein Muss, aber die Anlage ist schön und die Erläuterungen (auf Englisch) durchaus interessant. Das Drumherum, das die Verantwortlichen “veranstalten”, scheint einem ein wenig übertrieben, ist aber sehr japanisch und irgendwie auch verständlich – schließlich wohnt dort die hochverehrte kaiserliche Familie.
  • Yasukuni Schrein (Stadtteil: Shiyoda)
    Dieser Schrein ist recht umstritten, da dort neben gefallenen Soldaten auch Kriegsverbrechern gedacht wird. Andererseits ist er fußläufig vom Kaiserpalast aus erreichbar und somit bot sich ein Abstecher dorthin an. Meiner Meinung nach ehrlich gesagt nichts Besonderes.
  • Tokyo Tower (Stadtteil: Minato)
    … ein Fernsehturm (mit Aussichtsplattformen), der architektonisch ein wenig an den Eiffelturm erinnert. Die Auffahrt (knapp 25 Euro) haben wir uns geschenkt und uns stattdessen für einen Nachmittagssnack in einem der dortigen Restaurants entschieden. Markus hatte Ramen; ich hatte mal wieder Gyoza.
  • Rainbow Bridge & Freiheitsstatue (Stadtteil: Odaiba)
    Frisch gestärkt ging es weiter in den Stadtteil Odaiba – natürlich per U-Bahn und wie meistens ca. 30 Minuten Fahrt. In diesem Teil Tokyo’s hat es mir ausgesprochen gut gefallen. Odaiba liegt auf einer künstlichen Insel und gilt als Shopping- und Unterhaltungsviertel. Besonders bekannt – und der Hauptgrund für uns dort hin zu fahren – sind die Rainbow Bridge (abends schön beleuchtet) und ein Nachbau der Freiheitsstatue.
  • Shiodome Winter Illumination (Stadtteil: Minato)
    Dass es in Japan nie zu bunt bzw. zu kitschig sein kann, belegte dann mal wieder unser nächster Zwischenstopp. Ehrlich gesagt habe ich das Spektakel nicht verstanden. Es hatte irgendwas mit Aladdin zu tun, war sehr bunt und es hat überall geblinkt. Der Andrang war groß und den meisten schien es zu gefallen. Mir eher nicht – außerdem war mir kalt!
  • Tokyo Sky Tree (Stadtteil: Oshiage)
    Die letzte Station des Tages war dann dieser Fernsehturm. Mit 634 m Höhe handelt es sich um das (aktuell) zweithöchste Gebäude der Welt. Wenn ich im Nachhinein so drüber nachdenke, hätten wir vielleicht doch hochfahren sollen. Aber an diesem Abend schienen uns die knapp 30 Euro doch sehr teuer und wir hatten ja auch immer noch den Plan auf die kostenlose Aussichtsplattform des Metropolitan Government Buildings zu fahren. Ergo bewunderten wir den natürlich hell beleuchteten Turm nur von unten und versuchten (mehr oder weniger erfolgreich) ein passables Foto des Giganten zu machen. Durchgefroren und hungrig, haben wir uns dann auf die Suche nach einem warmen Restaurant gemacht und sind auch recht schnell fündig geworden.

Abendessen: Gelandet sind wir diesmal im Edo Tokyo Sushitsune (Stadtteil: Oshiaga). Markus aß sehr gut und mit viel Liebe direkt vor unseren Augen zubereitetes Sushi und ich Tempura. Wir fanden es sehr lecker und außerdem faszinierend den Sushi-Chefs beim Zubereiten der Speisen zuzuschauen.


TAG 11 (21.11.) - KAMAKURA

Heute hieß es mal wieder Zug fahren und es ging in die ca. 1 Stunde entfernte Kleinstadt (< 200.000 Einwohner) Kamakura.

Kamakura ist ein sehr empfehlenswerter Tagestrip von Tokyo aus. Die Mitarbeiter in der Touristeninfo am Bahnhof zücken (ohne, dass man groß was gesagt hat) einen Stadtplan, auf der alle Sehenswürdigkeiten markiert und beschrieben sind. Darauf werden dann die 4 Hauptattraktionen eingekringelt und mit Nummern versehen, damit man weiß, mit welchem Bus man dorthin kommt. Diese 4 Hotspots sind:

  • Kotoku-in (Tempel)
    Das Highlight dieses buddhistischen Tempels ist ein riesiger sitzender Buddha (Daibutsu). Gut 13 m hoch thront er unüberdacht inmitten des überschaubaren Areals. Gegen einen kleinen Obolus kann man auch einen Blick ins Innere werfen, wo es allerdings recht eng ist und eigentlich nicht wirklich was zu sehen gibt.
  • Hase-dera (Tempel)
    … ein weiterer buddhistischer Tempel, den man vom “Daibutsu” aus in wenigen Minuten zu Fuß erreichen kann. Hier kann man u.a. die größte hölzerne Kannon-Statue Japans sehen. Das Gelände liegt an einem Berghang; es geht also immer mal wieder ein wenig hoch und runter. Insgesamt ist es aber eine sehr schöne und durchaus sehenswerte Anlage.
  • Hokoku-ji (Tempel)
    Buddhistischer Tempel Nr. 3 in Kamakura. Auch bekannt als der Bambus-Tempel, war er für uns der Enttäuschendste. Der kleine Bambuswald mit wirklich hohen Bambusbäumen ist zwar sehr hübsch und beeindruckend, alles andere ist aber äußerst unspektakulär.
  • Tsurugaoka Hachimangu Schrein
    Hier hat es uns wieder besser gefallen. Sowohl der Shinto Schrein selbst, den man über eine nicht zu unterschätzende Zahl von Stufen erreicht, als auch die gesamte Anlage (kostenlos) sind definitiv einen Besuch wert. Leider wurde es als wir dort waren schon wieder langsam dunkel (und kalt), so dass wir nicht allzuviel Zeit dort verbracht haben.

Abendessen: Eigentlich wollten wir ja mal Udon essen, aber irgendwie sind wir auch in Kamakura wieder in einem Sushi Restaurant gelandet. Diesmal ganz normales Running Sushi … so wie wir es aus Deutschland kennen, nur eben mit besserem Sushi 😉


TAG 12 (22.11.) - TOKYO

Unser vorletzter Tag in Japan begann regnerisch – und das sollte sich den ganzen Tag und Abend über auch nicht ändern. Entsprechend minimalistisch (auf Museum hatten wir keine Lust) sahen unsere heutigen Pläne aus.

Wir starteten mit einem gemütlichen, europäischen Frühstück (Croissants, French Toast und Milchkaffee) in einer französisch anmutenden Bäckerei nahe des Hotels. Von dort ging es per U-Bahn zum (diesmal geöffneten) Metropolitan Government Building und auf die dortige Aussichtsplattform. Gesehen haben wir aufgrund des Sauwetters zwar nichts, aber auf dem dort stehenden Klavier gaben junge Künstler ihr Können zum Besten, was sich durchaus hören lassen konnte. Wieder unten entdeckten wir noch eine kleine Ecke, in der die Flaggen und Maskottchen für die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo ausgestellt wurden. Natürlich haben wir die Chance für ein kleines Fotoshooting genutzt.

Die nächste Station war eine Filiale von Don Quijote, einer großen Discounter-Kette in Japan, in der man nützlichen und sinnfreien Krimskrams aller Art bekommt. Da mal durch zu schlendern, lohnt sich (v.a. bei schlechtem Wetter), die einzig sinnvollen Mitbringsel, die sich zu kaufen lohnen, sind aber Kitkat (in allen denkbaren Geschmacksrichtungen), sowie diverser Matcha und Grüner Tee Produkte oder auch Instant-Ramen.

Last but not least, sind wir dann nochmal ein eine der Spielhöllen (von denen es in Tokyo überdurchschnittlich viele gibt) gegangen. Weniger um zu spielen als mehr um zu staunen und das Treiben dort zu beobachten. Unsere Wahl fiel auf das 8-stöckige “Vegas Vegas”, in dem auf jeder Etage eine andere Art von Computerspielen angeboten wird. Überraschenderweise gab es nichts mit Virtual Reality Brillen, aber aufgrund der Besucherzahlen (es war ein früher Freitagnachmittag) schien für jeden Geschmack etwas dabei zu sein. U.a. gab es je eine Etage mit Arcade-Spielen, Fantasy-Kampf-Spielen, Greifarm-Spielen, Sport-Spielen, Musik-Spielen (hier ein Video dazu; bitte auch den Geräuschpegel beachten!) und Photo Sticker Booths. Letztere sind auch als “Purikura” bekannt und richten sich v.a. an Mädchen bzw. junge Frauen. Warum sie so populär sind, habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden, nehme aber an es hat etwas mit der Cuteness-Kultur (auch unter Kawaii bekannt) zu tun. So oder so, die Japanerinner haben viel Spaß dabei und das ist ja die Hauptsache!

Mein Highlight des Tages war das Abendessen: Wir trafen Shigenori & Masahiro (Geschäftspartner meines Arbeitgebers) und gingen ins Masuiyama. Hierbei handelt es sich um ein von einer (Ex-)Sumoringer-Familie geführtes Restaurant (inkl. Sumo-Show-Ring), das typischen Sumoringer-Eintopf serviert. Aufgrund eines großen Sumo-Turniers in Fukuoka, wurde zwar kein Show-Kampf geboten, aber Essen und Getränke waren ein absoluter Genuss! Erst gab es diverse Vorspeisen (z.B. Sashimi, Edamame, frittierte Sardellen, japanischen Kartoffelchips & Chicken Wings) und dann den Eintopf (inkl. Fishcakes, Pilzen, Kohl & Karotten, etc.), der auf einer Art Induktionsplatte direkt an unserem Tisch zubereitet wurde. Was die Getränke anbelangt, haben wir ebenfalls nichts ausgelassen: Erst Bier, dann kalten und warmen Sake, Pflaumenwein pur bzw. mit Soda und japanischen Whisky mit Soda. Bin nicht sicher, ob man mit Englisch in diesem Restaurant durchkommt, aber wir hatten hier wirklich einen genialen Abend!


TAG 13 (23.11.) - MOUNT FUJI & HAKONE

Für unseren letzten Tag in Japan hatten wir eine gemütliche Bustour zum Berg Fuji und ins angeblich wunderschöne Hakone gebucht. Als wir buchten, war der Wetterbericht noch recht vielversprechend, aber am Tag des Ausflugs hat es leider wieder nonstop geregnet. Unser Tag begann um 7:30 Uhr (Treffpunkt am Bus). Nachdem wir dann an weiteren Stopps noch weitere Passagiere eingesammelt hatten, starteten wir Richtung Berg Fuji. Dank viel Verkehr, Baustellen und Regen dauerte die Fahrt gut 3 Stunden und es ging vor Ort erstmal zum Mittagessen. Hier konnte man sich am Buffet Fleisch und anderes holen und ersteres dann am Tisch auf einem Minigrill selbst zubereiten. War witzig, aber ehrlich gesagt nicht außergewöhnlich gut. Nächster Stopp war die 5th Station am Fuße des Fuji, von wo aus man in den Sommermonaten den Berg erklimmen kann. Hier standen wir also eigentlich direkt vor dem Berg, konnten dank des Wetters aber rein gar nichts sehen. Zurück im Bus ging es weiter zur Hakone Seilbahn und mit der dann den Berg hinab zum Ashi See. Diesen haben wir dann mit einem Piratenschiff” überquert und schwups saßen wir auch schon wieder im Bus. Um etwas schneller zurück in Tokyo zu sein, sind wir in Odawara in den Zug eingestiegen. Ende der Tour.

Wie gesagt, das Wetter war grauenhaft und der Ausflug folglich mehr oder weniger für die Katz. Bei schönem Wetter, denke ich, kann man die Tour aber durchaus empfehlen (siehe auch Bilder im Internet). Unser Guide war sehr bemüht, immer gut gelaunt und hatte viele nette und interessante Infos für uns parat.


TAG 14 (24.11.) - FLUG TOKYO > MÜNCHEN

Markus flog vom Flughafen Narita aus nach Frankfurt, ich von Haneda nach München. Ergo trennten sich unsere Wege in den frühen Morgenstunden. Der Transfer vom Hotel zu den Flughäfen funktionierte dank Limousine Shuttle Bus für uns beide ohne Probleme. Der Rückflug nach München (mit all Nippon Airlines) dauerte knapp 12 Stunden, in denen ich unter anderem Lion King und A Star is born gesehen habe.


Fazit

4 von 5 Sternen
Japan ist definitiv ein Erlebnis und eine Reise wert. Man kommt sich oft wie in einer anderen Welt vor, in der es coole Dinge gibt, aber auch Sachen, die zumindest ich nicht verstehe. Wer sich für Tempel und Schreine interessiert, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten, und auch landschaftlich hat Japan viel zu bieten. November ist vielleicht nicht unbedingt die optimale Reisezeit; 2-4 Wochen früher wäre evtl. besser gewesen (ließ sich für uns aber nicht einrichten). Kurzum: Er hat mir wirklich gut gefallen – “interessant” im positiven Sinne -, aber ich denke ich favorisiere weiter Afrika (statt Asien) und werde zumindest erstmal nicht zur Wiederholungstäterin.

An dieser Stelle nochmal einen besonderen Dank an Markus, der uns – mittels Google Maps – sicher durch Japan navigiert und immer wieder Sehens-/Besuchenswertes aufgetan hat. Auch meine Schlechte-Laune-Phasen (meist aufgrund von Nikotinentzug) hat er geduldig ertragen – “Arigato, Markus-san!”


Last but not least …

EIN PAAR ALLGEMEINE TIPPS ZU & BESONDERHEITEN IN JAPAN

Züge & öffentliche Verkehrsmittel
Wer plant öfter mal mit der Bahn zu fahren, sollte sich einen JR Pass besorgen. Mit diesem kann man eine bzw. zwei Wochen mit nahezu allen Zügen (inkl. dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen) durchs Land reisen. Für uns hat sich das absolut gelohnt! Wie das Zugnetz, sind auch die Bus- und U-Bahnnetze in den Städten sehr gut ausgebaut und die Fahrten preislich günstig. Aufgrund der nicht zu unterschätzenden Distanzen kann man nicht allzu viel zu Fuß erledigen. Hier lohnt sich eine ICACO Karte. Einmal gekauft, lässt sie sich immer wieder aufladen und man bezahlt (per Auflegen der Karte auf einen Scanner) bequem beim Verlassen des Busses bzw. des Bahnhofs. Besonders klasse: Sie lässt sich landesweit nutzen!

Japanische SIM Karte
Wir hatten uns vor der Reise bei HIS Germany noch in Deutschland eine SIM Karte mit unbegrenztem Datenvolumen geholt (Kostenpunkt ca. 40 Euro) – und das was eine sehr gute Entscheidung. Zwar findet man unterwegs (v.a. in den Städten oder auch in den Zügen) immer wieder kostenloses WLAN, muss dann aber meist seine Emailadresse angeben (und bestätigen) um es zu nutzen und 100% zuverlässig ist es ehrlich gesagt auch nicht. Genutzt haben wir es v.a. für Google-Maps – ein äußerst wertvoller Freund auf unserer Reise! 1 x SIM Karte reicht (Hotspot aufmachen, fertig ist die Laube). Wenn viele am Hotspot hängen, Powerbank nicht vergessen!

Automaten
In Japan gibt es für nahezu alles Automaten. Besonders praktisch sind die zahlreichen Getränkeautomaten – auf Straßen und Bahnhöfen-, in denen es neben Wasser und anderen Kaltgetränken, auch Warmes (Kaffee in der Plastikflasche, Suppe in der Dose) gibt. Wir haben uns durch einen Großteil des Sortiments gewühlt und eigentlich keine negativen Erfahrungen gemacht. Auch das Eis aus den Eisautomaten kann man gut essen 😉

Spielhöllen/-paradiese
Diese gibt es v.a. in den Städten zu Hauf und sie sind definitiv einen Besuch wert – auch wenn man nicht spielen will. Es blinkt überall, ist ziemlich laut und sie sind scheinbar immer gut besucht. Wenn ich es richtig verstanden habe, muss man zwischen eher “gemäßigten” Videospiel-Läden und echten Pachinkos unterscheiden. Insbesondere in Letzteren werden Touristen, die v.a. zum Fotos machen dort sind, angeblich nicht sonderlich geschätzt.

Hotelzimmerausstattung
Neben der Tatsache, dass sich die Dusche in unseren Zimmern meist neben der Wanne befand, gab es noch andere Besonderheiten, die uns aufgefallen sind. Z.B. findet man neben Shampoo und Duschgel eigentlich auch immer Zahnbürste, Zahnpasta, Haargummi und Haarbürste auf seinem Zimmer. Einmal hatten wir sogar eine Waschmaschine! Außerdem stehen meist mehrere Hausschuhe bereit (zumindest je ein Paar für das Zimmer und ein Paar für den Onsenbesuch – falls das Hotel ein solches heißes Bad hat).

Mülleimer und Aschenbecher
Japan ist ein sehr sauberes Land. Öffentliche Mülleimer und Aschenbecher sind aber Mangelware. Am besten immer darauf gefasst sein, seinen Müll länger mit sich rumzutragen. Als Raucher schadet ein portabler Aschenbecher nicht. Andererseits ist das Rauchen meist eh nur in gekennzeichneten Smoking Areas (sowie in Spielhöllen und einigen Restaurants) erlaubt. Es scheint nicht ganz so streng zuzugehen wie in Singapur, ein Raucherparadies ist Japan aber nicht.

Toiletten
Von denen hatte ich zwar schon gehört, aber wenn man dann vor so einem Wunderwerk der Technik steht, ist man mit den vielen Knöpfen dann doch erstmal ein wenig überfordert. Keine Angst, einfach ausprobieren (während man darauf sitzt!). Neben einem Spühlknopf für das kleine und einem für das große Geschäft, gibt es eigentlich auch immer diverse Po-Reinigungs-Knöpfe, Sitzheizung und einen Knopf, der eine Art Rauschen einspielt (damit andere nichts hören, wenn man sein Geschäft verrichtet). Solche High-Tech-Toiletten findet man in Japan übrigens nicht nur in Hotels, sondern auch in Einkaufszentren, Restaurants, usw. Für den Toilettengang sollte man sich hier ruhig ein wenig Zeit nehmen; es gibt immer wieder allerlei Praktisches zu entdecken. Besonders cool fand ich z.B. die ausklappbaren Sitze, in die man sein Baby packen kann, während man “auf dem Pott hockt”. Achtung: Im Shinkansen gibt es “nur” normale (westliche) WCs; ebenso an diversen Touristenattraktionen.

Schlange stehen
… gehört in Japan zum guten Ton. Meist ist gut gekennzeichnet wo genau man sich anzustellen hat (egal ob am Bahnhof, am Bus, im Supermarkt, vor einem Restaurant, etc.) und die Einheimischen machen es einem ja auch vor. Also einfach nachmachen und bloß nicht vordrängeln! Keine Bange, da Japaner hier deutlich disziplinierter sind als wir Deutschen, geht es immer zügig voran.

Essensauswahl im Restaurant
Die meisten Restaurants haben vor der Tür einen Schaukasten, in dem man sich die angebotenen Speisen ansehen kann. Das mutet anfangs etwas seltsam und billig an, ist aber normal und auch recht praktisch. Ebenso praktisch sind die meist bebilderten Speisekarten. Da es nicht immer eine englische Karte gibt bzw. die Übersetzung etwas seltsam ist und man sich nicht auf die Englischkenntnisse des Personals verlassen kann, erleichtert das das Bestellen oft sehr.