Wann: 25.02. – 04.03.2022
Was: Urlaub mit Monika in Lappland (Jokkmokk) und Stockholm.
Hintergrund
Auch wenn man geimpft/geboostert ist, ist das Thema “Reisen” leider auch Anfang 2022 immer noch ein wenig “tricky” … zumindest sollte man sich gut überlegen wohin es gehen soll ;o). Da die Corona-Inzidenzen in Skandinavien aber relativ gut aussahen, und Monika und ich beide unter Fernweh litten, haben wir recherchiert und Ende 2021 eine Woche Schweden gebucht. Skandinavien stand schon seit unserem gemeinsamen Trip nach Island (2016) auf unserer Liste und mein Trip nach Südnorwegen (2018) hatte mir nochmal gezeigt, dass der Norden Europas wirklich sehenswert ist.
Trip
TAG 1 - ANREISE | ÜBERQUERUNG POLARKREIS | JOKKMOKK Unser Charterflug ab MUC (nach Arvidsjaur) hob um 8:00 Uhr morgens ab. Wie von unserem Reiseanbieter gewünscht, waren wir gut 2 Std. vor Abflug am Flughafen. Tipp: Wir sind mit dem Auto zum Flughafen gefahren Wie ebenfalls gewünscht, hatten wir neben unserem Impfnachweis auch negative COVID-Testergebnisse zur Hand – wollte aber keiner sehen :o( Naja, egal … Check-In und Flug (via Frankfurt Hahn) liefen reibungslos. In Hahn sind auch nur relativ wenige Leute zugestiegen, so dass wir glücklicherweise eine 3er Reihe im Flieger für uns und entsprechend viel Platz (für unsere dicken Winterjacken) hatten. Unser Programm am Ankunftstag sah wie folgt aus: → Ankunft pünktlich um 12:45 Uhr in Arvidsjaur. Weiter Richtung Jokkmokk ging es dann allerdings erst gegen 14:30 Uhr, da wir noch auf 2 weitere Flieger aus Deutschland warten mussten. Machte aber nichts. Wir haben uns einfach im Wald hinter dem Flughafen (der super klein ist und ehrlich gesagt rein gar nichts zu bieten hat) die Beine vertreten und haben dabei gelernt, dass die Schneedecke in Lappland nicht immer so fest ist, wie sie scheint. Ein falscher Schritt und man sagt “huch!” und steht knietief im Schnee. TAG 2 - SCHNEEMOBILFAHRT & RENTIERFARM Unsere erste Nacht in Jokkmokk war relativ kurz, das Tagesprogramm war aber super und hat uns den mangelnden Schlaf schnell vergessen lassen: → 6:45 Uhr Frühstück; Abmarsch zur Motorschlittenfahrt um 7:45 Uhr (bei -20 °C) TAG 3 - JOKKMOKK Am Sonntag hatten wir “frei” und haben es entsprechend ruhig angehen lassen: Gemütlich Frühstücken, zu Fuß (mit Schneeschuhen/Spikes und ohne) die Gegend erkunden, die am See bereitgestellten Eisschlitten austesten, viele Fotos machen und einfach nur die Ruhe, die Sonne und die Natur genießen. Abends gab es lecker Lachs (Brokkolisuppe, Salat und Nachtisch) am Buffet im Hotelrestaurant und anschließend hieß es dann auch schon Packen für die Weiterreise nach Stockholm am nächsten Tag. TAG 4 - JOKKMOKK > ARVIDSJAUR > ÄLVSBYN > STOCKHOLM Kinder, wie die Zeit vergeht! Auch an Tag 4 hieß es – dank Abfahrt um 8:00 Uhr – früh raus aus den Betten. Anschließend standen auf dem Programm: → Fahrt nach Arvidsjaur und Besuch des Iglo-Hotels dort TAG 5 - STOCKHOLM Dieser Tag war recht ereignislos und lässt sich folglich kurz zusammenfassen: → Einchecken im Radisson Blu Royal Viking Hotel, erstmal duschen und dann ausgiebig und lecker im Hotel frühstücken Anmerkung: Der Pool, für den man einen Zeitslot buchen muss, sieht auf den Fotos deutlich größer aus, als er ist. Es gibt leider auch nur 2 Liegen und es ist relativ frisch in der Pool-Area. Wird haben trotzdem 2 Zeitslots gebucht und dank des Wirlpools über den sich unsere Rücken sehr gefreut haben, hat sich das auch gelohnt. → 18:00 Uhr: Abendessen (Köttbullar) im Slingerbulten, einem kleinen, aber feinen, typisch schwedischen Restaurant mit “Husmanskost”, das uns von unserem Free Tour Guide, Oscar, empfohlen wurde. TAG 6 - STOCKHOLM Heute ging es ein wenig raus aus Stockholm und ab nach Drottningholm, dem Sitz der schwedischen Royals. → Gemütlich um 9:00 Uhr frühstücken (im Hotel) und anschl. mit U-Bahn und Bus (Fahrzeit ca. 40 Minuten) zum Schloss. Anmerkung: Soweit ich es beurteilen kann, hat Stockholm ein exzellentes öffentliches Verkehrssystem. Ein Singleticket (für unsere Zwecke ausreichend; wir sind in Stockholm fast ausschließlich gelaufen) kostet 39 Kronen und erlaubt es einem 75 Minuten lang kreuz und quer mit U-Bahn, Tram, Bus und Boot durch die Stadt zu fahren. Man kann das Ticket entweder auf eine entsprechende Karte (SL Card) laden oder am Schalter bzw. Automaten ein Papierticket kaufen. Alternativ und bei Bezahlung mit Kreditkarte, wird das Ticket auf der Kreditkarte gespeichert. Letzteres fanden wir sehr faszinierend! → Besichtigung des im März recht kargen, aber sehr schönen Schlossparks, wobei wir am Ende unseres Rundgangs noch den Wachwechsel am Schloss mitbekommen haben. Anmerkung: Der Besuch der Eisbar kostet 225 Kronen, beinhaltet aber neben warmer Leihkleidung, auch einen (alkoholischen) Drink. Dieser ist recht klein, aber lecker und wird stilvoll in einem Glas aus Eis serviert. Die Bar wird alljährlich im April neu gebaut und alle Skulpturen bzw. Eisschnitzereien folgen einem bestimmten Motto (2021/22 war es “Schwedische Innovationen”). Es gibt auch Kombi-Tickets für Besuch der Bar und Abendessen (natürlich in einem normalen Restaurant). Hierfür haben wir uns entschieden und ergo für 370 Kronen auch noch ein Hauptgericht im Swede Hollow Restaurant des Hotels bekommen. Ich hatte Fisch mit gelbe Beete, Kartoffeln, Blumenkohl und Muschelsauce, Monika ein vegetarisches Gericht mit Kürbis – beides war sehr lecker! TAG 7 - STOCKHOLM Tag 3 in Stockholm sah folgendermaßen aus: → Frühstück im Hotel TAG 8 - STOCKHOLM & ABREISE Für den letzten Tag hatten wir uns nicht allzu viel vorgenommen: → Frühstücken im Hotel und auschecken Das wars dann auch schon. Unsere pickepacke volle Lufthansa Maschine hob leicht verspätet ab, kam aber pünktlich um 20 Uhr in München an, so dass wir gegen 21:30 Uhr wieder in unseren jeweiligen 4 Wänden waren. Eine Hauptmotivation für unsere Entscheidung Ende Februar in die Kälte zu fliegen, war natürlich “nochmal Polarlichter sehen – und diesmal so richtig”. Das hat zwar leider nicht geklappt, aber wir hatten trotzdem eine sehr schöne und – im wahrsten Sinne des Wortes “coole” Zeit in Schweden. Jokkmokk ist am Ar*** der Welt, es ist kalt, man sieht – zumindest in den Wintermonaten – vor allem Schnee und die Tage sind immer noch relativ kurz (Sonnenuntergang gegen 16:15 Uhr). Es ist dort aber auch herrlich ruhig und man kann sehr gut abschalten – insbesondere wenn einen Spaziergänge, Schneeschuhwanderungen oder Langlaufen nicht langweilen und/oder man sich für die Kultur der Samen (indigenes Volk im Norden Skandinaviens) interessiert. Wer es abenteuerlicher will, muss ein paar mehr schwedische Kronen auf den Tisch legen, aber Möglichkeiten gibt es “en masse”: Schneemobil-Tour, Husky-Schlittenfahrten, Übernachtung im Iglu, Eisfischen, etc. Das Örtchen selbst ist sehr überschaubar, aber es gibt u.a. ein paar nette Restaurants (überraschend günstig) und 2 Supermärkte, in denen man alles findet, was man für ein paar Tage so braucht. Von meiner Seite gibt es 4 von 5 Sternen – hätten wir Polarlichter gesehen, wären es 5 Sterne ;o) Stockholm ist definitiv eine Reise wert – im Frühling/Sommer wahrscheinlich noch mehr als Anfang März. Es gibt unfassbar viele Museen & Parks, eine schnuckelige Altstadt, Restaurants (jeglicher Preisklasse) ohne Ende und ein gutes öffentliches Verkehrssystem. Meiner Meinung nach ist Stockholm eine Stadt (ähnlich wie Vancouver/Canada), in der man sich als Tourist einfach treiben lassen und die 14 Stadtbezirke (Inseln) zu Fuß oder mit U-Bahn, Bus, Tram & Boot erkunden sollte. Ergo: 4,5 von 5 Sternen für Stockholm. 4,5 von 5 Sternen
– Kostenpunkt Parken Parkhaus P44 für 1 Wo. (inkl. Shuttle zum Terminal und zurück): 25€ / Person
– Alternative “Öffis”: mind. 22€ / Person
→ 14:30 Uhr: Abfahrt Richtung Jokkmokk (155 km) und erste Infos zu Lappland allgemein und unserem Programm vor Ort von Reiseführer Marc.
→ 16:30 Uhr: Kurzer Fotostopp am Polarkreis, wo Peter (unser Busfahrer) uns “Wolfskrallen”, einen kalten Früchtepunsch mit oder ohne Alkohol, serviert hat.
→ 17:00 Uhr: Einchecken im Hotel Jokkmokk und anschl. kurzer Rundgang durch den Ort.
→ Lecker und erstaunlich günstig Abendessen im Thai-Restaurant Galamair.
→ Zurück ins Hotel und hoffen auf Polarlichter: Marc meinte die Chancen wären diese Nacht nicht schlecht, Polarlichter zu sehen. Man bräuchte aber Geduld – evtl. bis 4 Uhr morgens – und natürlich auch Glück. Wir trafen uns also ab 22h stündlich am Ufer des See’s Talvatissjön (direkt hinter dem Hotel gelegen) und starrten in den Himmel. Wie sich herausstellte, haben Monika und ich richtigerweise entschieden, den letzten Versuch gegen Mitternacht zu starten … leider gab es in dieser Nacht nichts zu sehen.
→ 8:00 Uhr: Klamottenwechsel bzw. Einkleiden – und das war auch bitter nötig: Wir bekamen Handschuhe, Stiefel, Helm (ja, der kommt über die Mütze), Thermo-Overall (ja, der kommt über Jeans/Fleecejacke und Ski-/Thermounterwäsche) und ne Jacke (ja, die kommt nochmal über den Overall). Dachte ja immer, ich sehe schon im Skianzug aus wie ein Michelinmännchen, aber dieses Outfit hat mir gezeigt, dass es da doch nochmal ne deutliche Steigerung gibt.
→ 8:30 Uhr: Ab auf die 2-Personen Schneemobile und los! Da Monika schon beim Quadfahren in Namibia bewiesen hatte, dass ihr sowas mehr liegt als mir und sie dabei auch mehr Spaß hat als ich, habe ich es mir auf dem Rücksitz gemütlich gemacht und die ca. 3,5-stündige Fahrt durch die Schneelandschaft einfach nur genossen. Dummerweise hat mein Handy aufgrund der Kälte ausgerechnet an unserem wirklich superschönen Rastplatz kurzfristig schlapp gemacht. Danke nochmal an Monika für die Fotos und den Tipp, das Handy aus der Lederhülle zu nehmen und näher am Körper zu tragen!
→ 13:00 Uhr: Abfahrt zur Rentierfarm. Hier haben wir viel über Rentiere an sich gelernt und konnten sie füttern und streicheln (sind flauschig und warm!). Außerdem haben uns Helena und ihr Bruder, denen die Rentierherde gehört, berichtet wie sie als Samen (indigenes Volk) so mit und von den Rentieren leben. Abschließend gab es dann noch Tee und einen (sehr leckeren) Rentier-Kebab mit Beerensauce.
→ 16:00 Uhr: Besuch einer samischen Boutique in Jokkmokk, die extra für unsere Gruppe aufgemacht hatte. Echt nett, es gab sogar Rentierfell Sitzkissen … ich habe mich allerdings auf ein kleines Gläschen Hjortron Marmelade beschränkt.
→ 18:00 Uhr: Abendessen im Opera (eher ne Art Sportsbar; auf der Karte stehen v.a. riesige Pizzen und Burger). Service eher so mittel, aber Preis-Leistungs-Verhältnis und Essen sehr gut (auch wenn mein Hamburger überraschenderweise mit Käse kam).
→ 11:00 Uhr: Zeit totschlagen in Arvidsjaur: Wie wir gelernt haben, ist Arvidsjaur ein “Go-To-Place” für die Automobilindustrie, um dort mit neuen Autos über die zugefroreren Seen zu flitzen. Viel zu bieten hat der Ort darüberhinaus aber ehrlich gesagt nicht. Dank des Samidorfs, der Kirche plus Friedhof, dem Cafe “Hans pa Hörnet“, dem See “Västra Ringlet” und den Supermärkten Coop und ICA haben wir die Zeit aber dann doch irgendwie rum bekommen.
→ 17:00 Uhr: Abfahrt (mit dem Bus) nach Älvsbyn (1 Std. Fahrzeit)
→ 18:20 Uhr: Abfahrt (mit den Nachtzug) nach Stockholm (gut 12 Std. Fahrzeit). Ehrlich gesagt hatten wir uns diese Fahrt ein wenig anders vorgestellt, war aber vielleicht naiv. Wir hatten ein 3er Abteil, in dem es um es mal nett auszudrücken sehr kuschlig war. 3 Betten an der Wand daneben ein ca. 60 cm breiter “Gang”, in dem unser Gepäck stand, und ein Mini-Waschbecken. Ergo lagen wir ca. 11 Stunden in unseren Kojen und starrten in unsere Handys (zum Glück hatten wir vorab Serien/Filme runtergeladen – WLAN gab es nämlich keins). An Sitzen war nicht zu denken; ich hatte das mittlere Bett und ca. 60 cm über mir war schon das 3. Bett. Komfort ist etwas anderes, aber irgendwann war die Nacht dann rum und wir kamen ziemlich gerädert und mit Kreuzschmerzen pünktlich um kurz vor 6:30 Uhr morgens am Hauptbahnhof in Stockholm an.
→ 10:00 Uhr: Free Walking Tour durch die Altstadt in Stockholm (sehr schön!)
→ 12:30 Uhr: Kleiner Mittagssnack (es gab Zimtschnecken [Kanelbullar], die in Schweden scheinbar sehr beliebt und an jeder Ecke erhältlich sind) und zurück zum Hotel.
→ 14:00 – 15:30 Uhr: Ne Runde Entspannen am Hotelpool
→ 20:30 Uhr: Absacker, mit nettem Blick auf das abendliche Stockholm, in der High Bar des Hotels.
→ Zurück nach Stockholm und Besichtigung des Schlossparks Djurgarden
→ Kleine Pause (“Fika”) mit Kaffee & Kuchen im Flickorna Helin Skånska Gruvan nahe Schloss Rosendal
→ Spaziergang durch das bunte Treiben in der belebten und zum Shopping einladenden Neustadt (Norrmalm)
→ Besuch der sehr cool gemachten Icebar im Hotel C Stockholm mit anschließendem Abendessen im Swede Hollow Restaurant
→ Ab in den Stadtteil bzw. auf die Insel Södermalm, wobei wir dank einer Megabaustelle erstmal ein paar Probleme hatten einen Fußgängerweg über das Wasser zu finden.
→ Spaziergang zu den Aussichtspunkten Monteliusvägen und Skinnarviksberget
→ Zu Fuß und per Boot weiter zum wirklich sehenswerten und sehr interaktiv gestalteten ABBA Museum
→ Zurück Richtung Hotel und auf dem Weg in einem Restaurant nahe des Wassers die Sonne genießen und essen. Unsere Wahl fiel hier auf das Strandvägen 1, in dem man leider nicht nur einen Kaffee bestellen kann, sondern auch was essen muss wie uns die sehr bestimmte und etwas überheblich wirkende Bedienung – oder war es evtl. sogar die Eigentümerin!? – wissen ließ. Beim Blick auf die Karte wurde uns etwas schwindelig, aber was solls, wir waren schließlich im Urlaub und das Ambiente war offensichtlich mit eingepreist. Monika entschied sich für Nudeln mit Trüffeln und Parmesan und ich für gegrillten Tintenfisch (extrem gut!). Da es eh schon egal war gönnten wir uns anschl. noch 2 Cappuccino, zahlten die Zeche von 770 Kronen (also ca. 77 Euro) und marschierten zurück zum Hotel.
→ Abendprogramm: Gemütlich in den Betten liegen und “Mamma Mia” schaun. Was soll ich sagen, das ABBA Museum hatte seine Spuren bei uns hinterlassen ;o)
→ 1,5 Std. Bootsfahrt durch die Schären (hier bekamen wir warme Decken und saßen auf Rentierfellen, so dass es sich auch an Deck im Freien gut aushalten ließ)
→ Mittagessen bzw. wieder mal Fika (Pancakes für Monika und einen Avocado-Toast) im Pink Company. Das Cafe bzw. Restaurant ist sehr klein und, wie der Name sagt, sehr pink! Das Essen und die Kaffeespezialitäten sind aber sehr gut und die Portionen überraschend groß!
→ Zurück zum Hotel schlendern, Gepäck abholen und mit dem Arlanda Express (eine Art Transrapid) für 200 Kronen pro Nase in 20 Minuten vom Hauptbahnhof zum Flughafen.
Fazit
Dieser Trip war definitiv nochmal eine Bestätigung dafür, dass der hohe Norden absolut sehenswert ist. Mal sehen, was die Zukunft bringt … Möglichkeiten gibt es ja viele: Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Färöer, Grönland, Alaska, …